Die Grünliberalen und die BDP sind die Gewinnerinnen der Nationalratswahlen. Verloren haben die Grünen und die bürgerlichen Traditionsparteien. Auch die SVP steht erstmals seit vielen Jahren auf der Verliererseite.
Im Tessin hat FDP-Parteipräsident Fulvio Pelli hat die Wiederwahl in den Nationalrat knapp geschafft. Ihren dritten Sitz im Nationalrat haben die Tessiner Freisinnigen jedoch verloren. Auch die SP verliert einen Sitz. Gewinne gab es bei den rechten Parteien.
Neue Besen kehren gut: Die BDP und die GLP sind im Kanton Bern die grossen Sieger der Nationalratswahlen. Eine Abreibung erfuhr hingegen der Freisinn.
In Genf sind Liliane Maury Pasquier (SP) und Robert Cramer (Grüne) als Ständeräte bestätigt worden. Das linke Duo konnte sich erfolgreich gegen das bürgerliche Zweierticket Christian Lüscher (FDP) und Luc Barthassat (CVP) durchsetzen. Die Stimmbeteiligung lag bei 43,7 Prozent.
Im Ständerat ist der Vormarsch der SVP ausgeblieben. Derweil hat die SP mit einem Sitzgewinn im Kanton Aargau gepunktet. CVP und FDP dürften stabil bleiben. Generell zeichnen sich damit wenig Sitzverschiebungen ab. 19 Sitze werden aber erst im zweiten Wahlgang vergeben.
Die CVP büsst im Kanton Wallis ihre Vormachtstellung ein: Die SP erobert einen ihrer Sitze. Zudem muss die CVP bei den Ständeratswahlen weiter zittern - ihr beiden Bisherigen erzielten zwar die besten Resultate, verfehlten aber das absolute Mehr.
BDP-Parteipräsident Hans Grunder ist über das Abschneiden seiner Partei gemäss bisherigen Resultaten und Hochrechnungen sehr erfreut. Er ruft die Mitte-Parteien zu einer Allianz bei den Bundesratswahlen auf.
Im Kanton Waadt dürfte keiner der 13 Kandidatinnen und Kandidaten für den Ständerat im ersten Wahlgang gewählt werden. Das bisherige Duo Géraldine Savary (SP) und Luc Recordon (Grüne) liegt aber deutlich vor den Kandidaten der SVP und der FDP und Liberalen.
BDP und Grünliberale sind die Gewinner der Nationalratswahlen im Kanton Zürich. Auf der Verliererseite stehen SVP, CVP und die Grünen. Noch vakant sind die beiden Ständeratssitze: Keiner der beiden Bisherigen schaffte das absolute Mehr.
Im Kanton Luzern haben die Grünliberalen (GLP) einen Sitz im Nationalrat erobert, und zwar auf Kosten der SVP, die nur noch über zwei Mandate verfügt. CVP (3 Sitze) und FDP (2) sowie SP und Grüne (je 1 Sitz) konnten ihre Sitzzahl halten.
Im Kanton Baselland bleibt die Verteilung der Nationalratssitze unverändert. Die FDP musste zittern, konnte ihr Mandat aber halten. Innerhalb der SVP wurde der Bisherige Christian Miesch von einem Neuen verdrängt. SP-Ständerat Claude Janiak wurde bestätigt.
Die Aargauer Sozialdemokraten haben mit SP-Nationalrätin Pascale Bruderer erstmals nach 63 Jahren einen Ständeratssitz erobert. Die bisherige Ständerätin Christine Egerszegi (FDP) scheiterte knapp am absoluten Mehr.
Christian Wasserfallen zieht sich aus der aktuellen Ständeratskampagne zurück. Dies gab seine Partei, die FDP am Sonntagabend zur Kenntnis.
Die CVP hat in Basel-Stadt den Grünen einen Nationalratssitz abgenommen. Die Grünen legten zwar zu, doch ihr Partner SP verlor. So profitierte die CVP als stärkste Kraft der neuen Mitte-Allianz mit der GLP. Die SP behielt zwei Sitze, FDP und SVP je einen.
Im Kanton St. Gallen prägen zwei Überraschungen den Wahlsonntag: Das überragende Wahlergebnis von FDP-Ständeratskandidatin Karin Keller-Sutter und der Sitzgewinn der Grünliberalen im Nationalrat. An den Kräfteverhältnissen verändert sich aber wenig.
Die Grünliberalen des Kantons Thurgau haben der FDP den Nationalratssitz weggeschnappt. Die SVP hält, wie bisher, drei Sitze. CVP und SP können ihren Sitz halten. Die Stimmbeteiligung betrug 46,73 Prozent. Roland Eberle (SVP) ist neu im Ständerat.
Der Solothurner SP-Ständerat Roberto Zanetti hat auf Anhieb die Wiederwahl geschafft. Der CVP-Kandidat Pirmin Bischof verpasste das absolute Mehr.
Die SRG hat soeben ihre zweite Hochrechnung für die Nationalratswahlen veröffentlicht. Demnach sind GLP und BDP die klaren Wahlsieger. Verlierer sind SP, FDP und die Grünen.
Fulvio Pelli bleibt FDP-Präsident bis zum Ende seiner Amtsperiode im nächsten Frühling. Dabei spiele es keine Rolle, ob er als Nationalrat wiedergewählt werde oder nicht. Dies sagte Pelli im Schweizer Fernsehen. Zurzeit ist die Wiederwahl des Tessiners in den Nationalrat unklar.
FDP-Parteipräsident Fulvio Pelli hat die Wiederwahl nach langem Zittern doch noch geschafft.
Die beiden Parteien gewinnen im Nationalrat je neun Sitze
Kommentar von René Zeller, stellvertretender Chefredaktor NZZ
Bisher kaum Verschiebungen bei den Wahlen in den Ständerat
Auch bei diesen Wahlen müssen einige Prominente über die Klinge springen
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