Die Suchmaschine Marginalia will ihren Nutzern dabei helfen, etwas zu finden, von dem sie nicht einmal wussten, dass sie es suchen. Worauf man dabei wohl stösst?
Weltweit demonstrieren Netflix-Mitarbeiter gegen Komiker Dave Chappelle, sein Special «The Closer» sei transfeindlich und solle abgesetzt werden. Dabei haben wir solche Formate nötiger denn je.
Am Pfauen hat die brasilianische Regisseurin Christiane Jatahy einen «Macbeth» mit Blick auf die Regenwaldverwüstungen realisiert.
Rummelsnuff, der Sänger mit dem dicken Nacken, kommt in die Schweiz. Er hat eine Botschaft für alle Schlaffis.
Das neue Game «Football Manager 2018» wartet mit einem neuen Coming-out-Feature auf.
Sie bevölkern die Berner Kulturtipps der Woche. Zusammen mit einer Cocktail schlürfenden Geigerin und zehn Afrobeat-Therapeuten.
Für das Effingertheater hat die Dramatikerin Gornaya den Bühnenklassiker «Der Besuch der alten Dame» bearbeitet – und einen feministischen Fokus gesetzt. Warum sie das für nötig hielt.
Cécile McLorin Salvant inszeniert in Bern ein wunderbares Gefühlstheater. Doch kaum jemand hört ihrer Stimme, die zu den grossartigsten des aktuellen Jazz gehört, zu.
Die Pistole, mit der der verheerende Schuss abgegeben wurde, war echt und mit scharfer Munition geladen. Welche Beteiligten mit Strafverfolgung rechnen müssen und was dem Schauspieler und Produzenten im schlimmsten Fall droht.
Nach einem brutalen Bombenanschlag in London geht es dem britischen Geheimdienst in Mick Herrons neuem Thriller «Spook Street» vor allem darum, nicht dumm dazustehen.
Vorher Rage Against the Machine hören! Ein Treffen mit der Zürcherin Morgane Ferru, dem Star von Michael Steiners «Und morgen seid ihr tot».
Mit der Behauptung, er sei in einem Leipziger Hotel antisemitisch beleidigt worden, hat der Musiker Gil Ofarim einen internationalen Skandal provoziert, der vielleicht gar keiner ist. Spitzenpolitiker, staatliche Stellen und Medien spielen eine unrühmliche Rolle.
Die 70-jährige Luzernerin dokumentiert ihre Geschichte im Film «Burning Memories» auf herausragende Weise. Der Weg dahin war hart.
Sie trank Alkohol in unfasslichen Mengen, ihre Promiskuität ist legendär. Auch aus der Liebe zu Frauen machte Highsmith keinen Hehl – zu einer Zeit, als Homosexualität unter Strafe stand. Die eben erschienenen Tage- und Notizbücher legen die Obsessionen der Schriftstellerin offen.
Darf man Shakespeare für politische Anliegen vereinnahmen? Das ist eine Frage der Plausibilität. Insofern überzeugt «Before the Sky Falls» nach «Macbeth» im Zürcher Schauspielhaus nicht.
Ein Schweizer Paar wird 2011 nach Waziristan verschleppt und acht Monate lang gefangen gehalten, mitten im Kriegsgebiet. Michael Steiner macht die schlagzeilenträchtige Entführung zum Thema seines neuen Films «Und morgen seid ihr tot» – und nimmt Partei.
Kirill Serebrennikow ist ein hellsichtiger Kritiker totalitärer Entwicklungen. Jetzt eröffnet seine radikale Deutung der «Nase» von Schostakowitsch eine neue Ära an der Bayerischen Staatsoper. Leider wird dieser künstlerische Triumph von Corona-Querelen überschattet.
Die Türkei hofft trotz Repressionen auf ein Kultur-Revival. Der Neubau am Taksim-Platz wird am Freitag eröffnet, und auch am Goldenen Horn lebt die Stadt auf.
Der Sommer ist wieder einmal vorbei und war viel zu kurz. Was jetzt kommt – na ja. Zum Glück gibt’s Bücher. Mit ihnen kann man sich wegträumen. An den Südpol zum Beispiel. In ein Prager Kaffeehaus. Oder ein mexikanisches Dorf.
In Frankfurt öffnet jetzt ein neues Museum, das sich ganz der (sehr deutschen) Epoche der Romantik widmet. Die ist eigentlich längst vorbei, doch es kommt auf die Perspektive an.
Zuerst war nur die Signatur «HK». Jetzt kennt man den Maler dahinter: Hans Kemmer. Das St.-Annen-Museum Lübeck zeigt sein Werk, zusammen mit dem seines Lehrmeisters Lucas Cranach.
Ein Schauspieler zieht die Waffe, wie im Drehbuch vorgesehen. Die Kamerafrau sinkt tödlich getroffen zu Boden. Was auf dem Filmset von «Rust» geschah, ist ein Albtraum. Ganz unerklärlich ist es nicht.
Die Präsenz eines Verlags der neuen Rechten habe die Sicherheit schwarzer Autorinnen gefährdet: Dieser Vorwurf ist am Sonntag in der Paulskirche erhoben worden. Er scheint nicht wirklich stichhaltig.
Deutschland übt sich in Gewissensberuhigung, und Nigeria gefällt sich in seiner Opferhaltung. Für die Kunstwerke aus dem Königreich Benin selber interessiert sich hingegen niemand wirklich.
Mein Grossvater Hans Bender machte als Nazi Karriere. In Dortmund vertrieb er Bier und kontrollierte das Rotlichtmilieu. Seine Geschichte verbindet mich mit meiner Heimat und trennt mich von ihr zugleich. Eine Versöhnung kann nicht gelingen.
Die Folge «Blind Date» blickt tief ins Leben von Tätern, Opfern und Kommissaren.
«The French Dispatch» wirft einen liebevollen Blick auf einen Journalismus alter Schule, den es nie gab, von dem man jedoch träumen könnte.
Bevor sie sich gegenseitig verschlingen, schlagen sie sich quer durch die Speisekarten: Diese Liebesgeschichte geht durch den Magen.
Wurde die Frau des Ritters vergewaltigt? Wird der Junker zu Unrecht beschuldigt? Ridley Scott erzählt einen Fall von sexueller Gewalt aus verschiedenen Blickwinkeln. Am Ende beschäftigt indes auch die Frage: Wieso hat man Ben Affleck und Matt Damon diese Frisuren verpasst?
Ein Schweizer Bankier verschwindet, sein Geschäftspartner macht sich auf die Suche: «Azor» führt ins Herz argentinischer Finsternis.
Elisabeth Kulman ist eine moderne Jeanne d’Arc der Musikwelt, sie kämpft seit Jahren gegen das ungerechte Gagengefälle, gegen Sexismus und neuerdings gegen 2-G-Regeln. Jetzt nimmt sie mit 48 Jahren ihren Abschied. Doch gescheitert sei sie nicht, sagt sie.
Dmitri Schostakowitsch ermutigte sie einst, ihren «eigenen, falschen Weg» weiterzugehen – heute ist sie die führende Komponistin der Gegenwart. Am Sonntag begeht Sofia Gubaidulina ihren 90. Geburtstag.
Der neue Generalmusikdirektor des Opernhauses Zürich fühlt sich im russischen und im deutschen Repertoire genauso zu Hause wie in der italienischen Oper. Wer ist Gianandrea Noseda?
Pop ist schrill, schnelllebig und dem Zeitgeist verschrieben. Selbst mit über 70 Jahren und einer neuen Hüfte kann Elton John hier mithalten.
Er war mit seinem unaufgeregten, tief reflektierten Stil ein Leuchtturm in der Musikwelt und ein gern gesehener Gast bei allen bedeutenden Orchestern. In seinen letzten Jahren bescherte er besonders dem Lucerne Festival einzigartige Glücksmomente. Am Donnerstag ist Bernard Haitink im Alter von 92 Jahren gestorben.
Letzthin erntet die britische Autorin wegen Äusserungen zur Gender-Debatte Kritik. Ihr neuer Roman ist erfrischend unpolitisch.
Soeben ist der 39. Band des Kult-Comics erschienen. Diesmal jagen die spinnerten Römer ein Fabelwesen im wilden Osten. Und die gallischen Helden merken auf dieser Reise, dass sie alles andere als einzigartig sind.
Er kämpfte gegen die Camorra – allerdings mit ihren eigenen Mitteln: Waffen, Gewalt, Rache. Nach Jahrzehnten in Haft wurde er reumütig und begann zu schreiben.
Die Sexualität ist zu einem zentralen Teil unserer Persönlichkeit geworden. Die Soziologinnen Eva Illouz und Dana Kaplan sprechen vom neoliberalen sexuellen Kapital, das sich im Arbeitsmarkt nutzen lässt.
Aus dem Nachlass der französischen Philosophin ist ein bisher unveröffentlichter Roman erschienen. Er handelt von ihrer früh verstorbenen Kindheitsfreundin – und hätte eigentlich auch in der Schublade bleiben können.
«Le Paris de Dufy»: ein Leckerbissen für Paris-Liebhaber im Musée de Montmartre.
Ein halbes Jahrhundert lang wurde die arme Bevölkerung vernachlässigt: Mit tausend Projekten soll die Architektur nun eine bessere Zukunft bringen.
Er war ein begnadeter Frauenmaler. Doch hatte er auch ein neues Frauenbild erschaffen? Diese These stellt eine Ausstellung zu Tizian im Kunsthistorischen Museum Wien anhand von dessen herausragenden Beständen und hochkarätigen Leihgaben zur Diskussion.
Die weltberühmten Architekten verweigern die offensichtliche Sensation: Ihre Erweiterung für das Museum Küppersmühle für Moderne Kunst setzt auf Kontinuität. – Es ist ein Manifest gegen die Oberflächlichkeit.
Der grazile Klotz am Heimplatz wird heftig kritisiert. Das ruft nach Widerrede.
Die neue Leitung des Richard-Wagner-Museums in Luzern plant eine behutsame Auffrischung der Komponistenpilgerstätte.
Rund 200 Vorstellungen in 17 verschiedenen Rollen sang sie allein am Opernhaus Zürich: Mit ihren zirzensischen Darbietungen von Koloratur- und Belcanto-Partien wurde Edita Gruberová zum Weltstar. Am Montag ist sie 74-jährig in ihrer Wahlheimat Zürich gestorben.
Hip-Hop, Flüchtlingsdrama und Musik von Sting: Die britische Choreografin Kate Prince erzählt, was sie zur Hip-Hop-Tanzshow «Message in a Bottle» bewegt hat, die nach der Premiere in London nun auch in Zürich zu sehen ist.
In Yasmina Rezas Stück «Anne-Marie die Schönheit» erleben wir den Schauspieler auf der Höhe seiner Kunst. Dass er mit dem langen Monolog einer Frau durch die Provinz reist, hat auch mit einem Entscheid des Schauspielhauses Zürich zu tun.
In «Angels’ Atlas» laufen die Körper zur Höchstform gegen ihre eigene Vergänglichkeit auf, und die Zürcher Ballett-Kompanie zeigt sich von ihrer besten Seite.
In «Saal 600: Spurensuche» dient der Originalschauplatz einem dokumentarischen Theaterabend, in dem historische Verbrechen verhandelt werden. Aber es geht auch um die deutsche Gegenwart.
Angesichts der Affäre um den Machtmissbrauch in Deutschlands grösster Boulevard-Redaktion machen sich Häme und Schadenfreude breit. Dabei gäbe es ein Problem zu bereden: der weit verbreitete Sexismus, der sich hier wieder austobt.
Im Journalismus ist eine Tendenz zur Deprofessionalisierung zu beobachten: Neue Schulen wurden in den letzten Jahren kaum gegründet, und viele Lehrmittel haben Patina angesetzt. Einige wenige sind aber auch neu erschienen – ein Blick auf den Stand der Dinge.
Bisher stand Ozy Media für eine Synthese aus modernem Medienunternehmen und Silicon-Valley-Geschäftsstrategie. Damit ist es vorbei.