Schräg, lustig und gruselig geht es in «Arsen und Spitzenhäubchen» zu. Das See-Burgtheater spielt die Giftmord-Komödie auf einem Mississippi-Dampfer am idyllischen Bodenseeufer in Kreuzlingen. Am Donnerstag war Premiere.
Omri Ziegele spielt sein Altsaxofon auf unorthodoxe Art. Dem Zürcher geht es darum, neue Klänge zu entdecken. Diese präsentiert er einem aufmerksamen Publikum in oft selbst erkämpften kulturellen Freiräumen.
Poet, Theaterregisseur? Nicht wirklich: Pierre Lepori «macht Poesie, hat Lust auf Theaterprojekte». Unter anderem. Sein Schwerpunkt? «Ich schreibe.»
Piroska Szönye macht aus Bilder- und Kinderbüchern Kunst-Installationen.
Die Frauenfelder Allmend ist seit heute wieder fest in der Hand der Hip-Hop-Szene. Das Openair Frauenfeld ist zum dritten Mal hintereinander ausverkauft. Stars wie Cardi B, Travis Scott oder Marteria & Caspar lassen die Kassen der Veranstalter klingeln.
Der deutsche Bildhauer Thomas Schütte zeigt in Bregenz vom 13. Juli bis 6. Oktober seine ganze Vielseitigkeit. Seine Bronzeskulptur «Drittes Tier» auf dem Vorplatz des Kunstmuseum Bregenz (KUB) heisst die Besucher zur diesjährigen Sommerausstellung willkommen.
Spätestens seit Elena Ferrante mit ihrem Buch «Meine geniale Freundin» den grossen literarischen Coup gelandet hat, ist weltweit ein Rätselraten im Gange, wer sich hinter diesem Pseudonym versteckt. Nicola Bardola aus Sent hat sich auf Spurensuche gemacht.
Der britische Oscar-Preisträger Gary Oldman («Darkest Hour») will unter der Regie von David Fincher («Gone Girl») den Oscar-prämierten Drehbuchautor Herman Mankiewicz (1897 - 1953) spielen.
Mario Matasci ist nicht nur ein Pionier des Tessiner Merlots. Er ist in fünfzig Jahren zu einem bedeutenden Sammler und Galeristen geworden: ein Idealist ausserhalb der Zeit.
Während viele den Tod des Buches ankündigen, hat Vera Michalski sich entschieden, sein Überleben zu sichern. Die Mäzenin nutzt alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel, um dieses Ziel zu erreichen.
Die Lia Rumantscha feiert ihren 100. Geburtstag mit einem grossen Jubiläumsfestival in Zuoz. Vom 1. bis zum 18. August bekommen Interessierte von den Romanen alles, was sie an Sprachen und Kultur zu bieten haben.
Der US-Schauspieler Rip Torn ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Dem hiesigen Publikum war er vor allem durch seine Rolle im Blockbuster «Men in Black» bekannt.
Nach Jahrzehnten gibt der weltberühmte Dirigent Zubin Mehta sein Amt als Direktor des Israelischen Philharmonieorchesters in Tel Aviv ab. Am Sonntag dirigiert er das Orchester das letzte Mal in dieser Funktion, wie eine Orchestersprecherin am Mittwoch bestätigte.
Die Tate Modern in London widmet dem dänisch-isländischen Lichtkünstler Ólafur Eliasson eine umfassende Soloschau.
Mit Paul Raabes Führer haben schon viele Sils i. E. und die Umgebung erkundet. Jetzt hat das Institut für Kulturforschung Graubünden die Publikation überarbeitet und neu aufgelegt.
Dieses Wochenende findet das Open Air Rheinwald statt. Bereits zum 25. Mal wird auf dem Gelände bei Nufenen eines der kleineren Bündner Festivals durchgeführt. Die (trinkfreudigen) Besucher erwartet eine Neuerung.
Die Sängerin Nicki Minaj hat aus Bedenken über Menschenrechtsverletzungen ein geplantes Konzert in Saudi-Arabien abgesagt. Sie werde beim Jeddah World Fest nicht auftreten, gab Minaj am Dienstag per Mitteilung laut US-Medien bekannt.
Der Schweizer Autor und Essayist Lukas Bärfuss erhält den Georg-Büchner-Preis 2019 und damit eine der renommiertesten deutschen Literaturauszeichnungen. Die Jury bezeichnet ihn als «herausragenden Erzähler und Dramatiker».
Der Schweizer Autor Lukas Bärfuss («Hagard») erhält den Georg-Büchner-Preis, wie die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung am Dienstag mitteilte. Die renommierte Auszeichnung ist mit 50'000 Franken dotiert.
Ab Donnerstag steht die Bündner Gemeinde Bergün Filisur wieder im Zeichen der elektronischen Musik. Bereits zum fünften Mal findet die Goa-Party mit dem Namen One Love Festival statt.
Die neu gestartete Comic-Verfilmung «Spider-Man: Far From Home» hat am Wochenende an den Schweizer Kinokassen den weitaus grössten Zuspruch erhalten. Verkauft wurden mehr als 40'000 Eintritte.
Der Trickfilm-Hit «Toy Story 4» muss seinen Spitzenplatz in den nordamerikanischen Kinocharts räumen. Am Wochenende schnellte «Spider-Man: Far from Home» bei seinem Debüt in den USA und Kanada an die Spitze.
Das Hoftheater führt diesen Sonntag auf der Nüenalp ob Mollis sein aktuelles Stück «Wo die Hirschlein seufzen» auf.
Eine neue Publikation befasst sich mit der Rolle der Frauen in der religiösen Bildung zur Zeit des Pietismus. Prominent vertreten sind darin zwei Bündnerinnen: Hortensia von Salis und Mengia Wieland-Bisaz.
Ein Raum mit gestapelten Paletten samt eindrücklicher Performance: Das Blind Date von Claudine Ulrich und Gianin Conrad in der Gepäckausgabe gefällt.
Mit einem imposanten festlichen Aufmarsch wurde am Samstag in Davos der 45. Bündner Jodlertag eingeläutet. Dass die Pflege von Brauchtum nicht von gestern ist, zeigte auch die Teilnahme doch recht vieler junger Aktiven.
Er schuf grosse Kino-Unterhaltung. Mit Filmen über den Holocaust kämpfte Artur Brauner sein Leben lang aber auch gegen das Vergessen. Jetzt ist der Berliner Produzent gestorben.
Beim «Zmorga» verrät Andreas Caminada, warum ihm der Nachwuchs so am Herzen liegt.
Das Indie-Pop-Duo Steiner & Madlaina gilt als Geheimtipp. Am 27. Juli spielt die Band am Open Air Lumnezia.
Die amerikanische Soul- und R&B-Legende Stevie Wonder (69) wird sich nach eigenen Angaben einer Nierentransplantation unterziehen. Wie der Sänger seinen Fans am Samstag bei einem Auftritt im Londoner Hyde Park mitteilte, soll die Operation im September stattfinden.
Wer Vermögen besitzt, muss ein Verbrechen begangen haben: Diese Sichtweise hält sich seit Jahrhunderten hartnäckig. Auf die Reichen zu spucken, ist zum Volkssport geworden – das könnte die modernen Staaten dereinst teuer zu stehen kommen.
Der junge Schriftsteller Simon Strauss reist nach Rom und sehnt sich gleich nach den grossen Tagen der Geschichte.
In ihrem zweiten Essayband, «Freiheiten», bewegt sich die britische Autorin wortgewandt zwischen Persönlichem und Politischem, Pop-Theorie und Prominenz.
Es gibt hier nicht nur Konzerte von Rap-Stars wie Travis Scott oder J.I.D. zu hören. Am Open Air Frauenfeld riskiert man auch Schrammen und blutende Wunden, man erlebt Box-Wettkämpfe und kommt auf schwarze Gedanken.
Mit ihren Millionen von Followern zählt die Tessinerin Xenia Tchoumi zu den Profi-Influencern der Schweiz. Ihre Arbeitsgeräte sind ein Koffer und ein Handy. Doch wie glamourös ist eigentlich der Job einer Glamour-Influencerin? Und wo verläuft die Grenze zwischen bezahlten Posts und Schleichwerbung?
Auf dem Touchscreen, auf der nackten Haut und im Museum: Es gibt nichts, was nicht zur Mode erklärt werden kann. Extravaganz erlebt einen neuen Boom.
Im Sommer will der Städter durch die Wildnis streifen. Das ausgedehnte Gehen auf zwei Beinen gehört zwar seit Urzeiten zum Menschen, der Kult ums Spazieren aber ist eine junge Erscheinung: Rebecca Solnit erzählt, wie die Wanderlust entstand – und wie sie politisch wirkte.
Soll keiner sagen, in Berlin gäbe es nicht auch das Glück des Gelingens. Am Freitag wird auf der Museumsinsel in Anwesenheit von Bundeskanzlerin Angela Merkel der Neubau von David Chipperfield eingeweiht. Die James-Simon-Galerie dient als Tor zu Deutschlands schönster Kulturlandschaft – und formuliert die neue Antithese zum wiederaufgebauten Schloss.
Bald zeigt sich der Mond in aller Pracht, dann versteckt er sich wieder. Das läuft zwar immer schön regelmässig ab. Aber den Ruf der Unstetheit hat es dem Erdtrabanten doch eingetragen.
Wir lesen immer weniger Bücher. Doch wer steht schon dazu, gänzlich ohne auszukommen? Unser Autor hat es versucht.
Soll man Kaputtes wegschmeissen oder flicken? Meistens scheitert Letzteres am fehlenden Geschick. Neuerdings gibt es eine Erotik des Bastelns.
Reisen ist die Gelegenheit, andere Kulturen kennenzulernen. Die Plattitüde ist so platt wie unwahr. Wahr ist das Gegenteil: Man lernt in den Ferien etwas ganz anderes kennen – den Sinn des Wegfahrens nämlich.
Er gilt als der bekannteste Architekt Amerikas. Das Guggenheim-Museum, das Fallingwater House und sechs weitere seiner Bauten wurden nun in die Welterbe-Liste der Unesco aufgenommen.
Gedichte können teuflisch schwierig sein. Diese hier sind es. Aber sobald man Donata Berras Verse nicht nach Sinn absucht, beginnt das Vergnügen des Lesens.
Keine Wissenschaft hat die Menschen davon kurieren können, im Mond mehr zu sehen als einen Haufen Gestein. Und kein Himmelsobjekt hat die Phantasie zu kühneren und sentimentaleren Träumen angeregt.
Was hält eine Freundschaft am wenigsten aus? Verrat? Gleichgültigkeit? Ein wie auch immer geartetes Ungleichgewicht?
Schaffhausen erfuhr nach der Bombardierung 1944 schweizweite Solidarität. Erstmals durchbrach das Kriegsgeschehen in diesem Ausmass die Landesgrenzen.
1932 und 1933 grassierte in der Ukraine eine schlimme Hungersnot. Die Historikerin Anne Applebaum schildert das Desaster und zeigt, warum Stalin das Problem verschärfte, anstatt es zu lösen.
Weil das Oberlin College einen Boykott progressiver Studenten gegen einen unter Rassismusverdacht stehenden Lebensmittelladen unterstützt hat, wird es zu einer Busse von 44 Millionen Dollar verknurrt. Dümmer geht nimmer.
Fast schon reflexartig werfen Russlands staatsnahe Medien der HBO-Serie «Chernobyl» Russophobie vor. Sie illustrieren das Unvermögen, den Blick von aussen zu akzeptieren. Von alten Lügen und neuem historischem Schmerz.
Sie sind hypermobil, wählerisch und hervorragend ausgebildet. Sie verachten Brauchtum und Identität, bilden aber längst selbst einen eigenen Stamm: die neuen globalen Eliten. Finden sie aus der Krise, in der sie stecken?
Bei ihm können Kreise sogar kritisch sein. Denn er ist der letzte der distinguierten Maler-Revoluzzer: Olivier Mosset zeigt die wilde Seite der geometrischen Abstraktion.
In der Masse der unverlangt eingeschickten Dossiers zeigen sich der Wildwuchs und die Vielfalt, die eigenbrötlerische Genialität, aber auch die Peinlichkeit und Banalität des Kunstschaffens in voller Breite.
Intellektuell, virtuos, technisch einzigartig: Der Südafrikaner William Kentridge gehört heute zu den international herausragendsten Künstlern.
Durch Überschwemmungen gefährdetes Bauland und kleine Budgets sind schlechte Voraussetzungen für Leuchtturmprojekte, doch mit Sorge und Sorgfalt schaffen es sozial und ökologisch durchdachte Bauvorhaben auch unter schwierigen klimatischen Bedingungen manchmal in die vordersten Ränge.
Im Irchelpark reihen sich bereits drei Bauetappen für den Kulturgüterschutz in der Landschaft aneinander – sie sind Bunker und Schaufenster zugleich.
In seinem neuen Action-Thriller, «Anna», schickt Luc Besson einmal mehr ein Topmodel auf Tötungsmission. Der Film bietet Anlass für eine kleine Betrachtung von Bessons weiblichen Heldinnen, irgendwo zwischen Zukunftsfrau und Fetischobjekt.
In Danny Boyles Komödie «Yesterday» leidet die Welt plötzlich an partieller Demenz. Auch die Beatles samt ihren Songs sind in Vergessenheit geraten. Allein der Pop-Sänger Jack Malik pflegt noch ihr Liedgut. Und wird prompt selber zum Superstar.
Mit seinen mehr als 300 Filmen zählte Artur Brauner zu den umtriebigsten deutschen Produzenten nach 1945. An die Verfolgten des NS-Regimes zu erinnern, war zeit seines Schaffens seine Mission.
Thomas Vinterbergs «Kursk» reiht sich in die filmische Motivgeschichte des U-Boots ein und erzählt vom unausweichlichen Tod tapferer Männer.
Keine Serie schafft es wie «Black Mirror», den Zuschauer zum Nachdenken über Digitalisierung zu bringen. Aber die neue Staffel zeigt: Neue Impulse würden «Black Mirror» guttun.
Die HBO-Serie über Helikoptermütter und die Zeichen und Wunder der Wohlstandsverwahrlosung ist ein Muss. Weshalb «Big Little Lies» eine feministische Provokation ist – und die TV-Serie der Stunde.
Die zehnteilige Serie nach dem Bestseller des Schweizers Joël Dicker hat der Regisseur Jean-Jacques Annaud so stromlinienförmig angelegt, wie es die Vorlage hergibt.
Ein vorletztes Mal Luzern: Die Kommissare Reto Flückiger und Liz Ritschard müssen in einem Spiel auf Zeit eine Geisel finden.
Die «Tatort»-Kommissare Ballauf und Schenk ermitteln in den eigenen Reihen und finden eine regelrecht problematische Polizeifamilie vor: «Kaputt».
Jon Bon Jovi ist ein feiner Kerl. Umso mehr tut es einem leid, dass der amerikanische Rocker Probleme hat mit Stimme und Gehör. Verlassen konnte er sich an seinem Zürcher Konzert immerhin auf seine Bandkollegen.
Wenige können auf eine über 60-jährige Laufbahn zurückblicken. Aber der Rückblick ist Gladys Knights Sache nicht. Die Soulsängerin schaut lieber nach vorn, weit voraus.
Wenn man keine Ideen für Veränderungen mehr habe, müsse man als Intendant aufhören, sagt Christoph Müller, der seit 2002 das Menuhin-Festival in Gstaad leitet. Doch amtsmüde ist Müller noch lange nicht: In diesem Sommer will er Brücken über den Röstigraben bauen.
Bob Dylans Heiratsantrag schlug sie einst zwar ab. Trotzdem hat sich Mavis Staples aus der Gospel- und Soul-Tradition später auch weit in das Folk-Territorium bewegt. Heute wird die legendäre Sängerin und Bürgerrechtlerin achtzig Jahre alt.
Das Festival da Jazz in St. Moritz bietet Intimität in verschiedenen Tönungen. Zum Auftakt der Ausgabe 2019 bewegte Marla Glen mit leidenschaftlichem Gesang. Und Daniel Schnyder begab sich auf eine klangliche Seidenstrasse.
Zum 200. Geburtstag von Jacques Offenbach entdeckt Raphaela Gromes dessen hochvirtuose Cellomusik neu – alles, was den Meister der Opéra bouffe ausmacht, ist hier bereits zu hören.
Seit den Zeiten stilbildender Soundsysteme und Stars wie Bob Marley hat Jamaica die internationale Pop-Musik mitgeprägt. Doch Ska, Reggae und Dub haben eine musikalische Vorgeschichte, die nun eine spannende Kompilation dokumentiert.
Die Berliner Philharmoniker machen den gesamten diskografischen Nachlass aus ihrer glorreichen Ära unter Wilhelm Furtwängler zugänglich, und zwar nach neuesten Remastering-Standards. Furtwänglers bis heute nachwirkende Ästhetik ist nun mit nie gehörter Dringlichkeit erlebbar.
Der französische Schriftsteller Sorj Chalandon erinnert an ein fürchterliches Grubenunglück. Sein Roman ist Hommage an die Opfer und eine subtile Auseinandersetzung mit der Erinnerung in einem.
Adolf Hitler wird gerne als sozial unfähiger und einsam handelnder «Führer» präsentiert. Tatsächlich verfügte er über einen grossen Kreis an Vertrauten, und viele Verbindungen zwischen Freunden und Gönnern existierten weit über das Kriegsende hinaus. Das zeigt die Historikerin Heike Görtemaker in einer fesselnden Studie.
Der irische Historiker Brendan Simms beschreibt die Beziehungen der Briten zu Europa als Geschichte eines gegenseitigen Missverständnisses. Die EU sieht er als Versuch, etwas zu heilen, was auf der Insel im Gegensatz zum Kontinent gar nie darniederlag.
Es ist eine Liebschaft in einer Zeit, in der für solche Beziehungen kein Raum war. Lea Singer verwandelt eine wahre Geschichte in einen Roman.
Irlands Hauptstadt habe ihn zu Beginn seiner Schriftstellerkarriere herzlich wenig interessiert, gibt John Banville zu. Heute zählt er zu den bekanntesten irischen Gegenwartsautoren und kann seine «Spaziergänge durch Dublin» mit wachem Blick und gespitztem Schreibstift unternehmen.
Die Ansichten des Belgiers Christophe Slagmuylder sind unorthodox. Doch er hat die Wiener Festwochen dieses Jahr wieder auf Kurs gebracht. Ein Gespräch über Erfolg in seinem Metier, über Ortskenntnisse und über fehlenden Austausch mit anderen Berufs- und Bevölkerungsgruppen.
Die Bündner Kulturstiftung Origen verwehrt sich dem Spartendenken und widmet sich diesen Sommer den Utopien. Dabei bespielt sie nicht nur das Dorf Riom, sondern auch Burgen und Scheunen. Besonders gerne aber: ihren Roten Turm auf dem Julierpass.
Eines der ältesten und wichtigsten zeitgenössischen Kunstfestivals Europas findet in Zürich statt, dieses Jahr zum 40. Mal. Es gibt gute Gründe, wieso das Theaterspektakel auch als Institution Avantgarde ist.
Der grosse Schweizer Tenor wäre am 6. Juli hundert Jahre alt geworden. Die Natürlichkeit und die Intensität seines vokalen Gestaltens machen Ernst Haefliger noch heute zu einem Vorbild für jüngere Sängergenerationen.
Der Schweizer Komponist, Publizist und langjährige NZZ-Autor Rolf Urs Ringger ist gestorben.
Junge Leute im Silicon Valley arbeiten mit Entdeckergeist daran, eine allgemeine künstliche Intelligenz zu entwickeln, die die menschliche übertrifft. Sam Ginn, 22 Jahre alt und Heidegger-Kenner, ist einer der Pioniere. Wie weit sind die Algorithmen bereits gediehen – und wie viel bleibt bis auf weiteres blosse Phantasie?
Je grösser die Bevormundung durch den Staat, desto grösser der Widerstand der Bürger: Germanist und Stanford-Professor Russell Berman ist überzeugt, dass in den USA der Aufstand gegen das normierte politische Denken und Handeln begonnen hat. Angeführt werde er vom US-Präsidenten. Donald Trump als Reformer – wirklich?
War der Mensch einst ein Untertan, so führt er sich heute auf wie ein Kind: Alles dreht sich um das eigene Ego. Der Kulturphilosoph Robert P. Harrison diagnostiziert im wohlhabenden Westen eine neue Infantilisierung – und eine Rückkehr zu Stammesgesellschaften. Wie wird das alles enden?
Sie investieren sehr viel Geld in ihre Leidenschaft und errichten Privatmuseen, die sie mit ihren Trophäen, nämlich zeitgenössischer Kunst aus China und dem Westen, füllen.
An den Londoner Auktionen für Gegenwartskunst wird das Angebot immer jünger – und immer weiblicher.
Pierre Koller ist mit 95 Jahren gestorben.
Ein Tee-Stillleben erzielt 3 Millionen Franken: Erfolg mit Schweizer und internationaler Kunst beim Berner Auktionshaus Kornfeld.
Die deutschen Auktionshäuser haben in dieser Saison vor allem durch Themen-Versteigerungen überzeugt. Dass der Kaufwille anhält, zeigte sich vorab in den Materialschlachten der mittelpreisigen Offerte.
Im medialen Dauerfeuer können Interessengruppen ihre Themen einfacher durchsetzen. Die redaktionellen Filter funktionieren schlecht, wie die Aktion der Klima-Schützer in Zürich und Basel zeigt.
Die Sportler haben kommerzielle Posts auf Instagram gestellt, die nicht als Werbung deklariert waren. Es handelt sich um die ersten Urteile zu Influencer-Werbung in der Schweiz überhaupt.
Der amerikanische Präsident beschert den Redaktionen hohe Einschaltquoten und Klicks. Allerdings sinkt nun sein Sensationswert.
Wie ein Monument ragt Rupert Murdoch aus einer Medienlandschaft heraus, welche die Internetrevolution zusehends zertrümmert. Der Medienzar war selber lange Zeit ein Agent des Umbruchs. Nun steigen andere Mächte auf. Aber der 88-Jährige will noch nicht loslassen.
Manche haben den Eindruck, dass wir ohne soziale Netzwerke viel friedlicher zusammenleben würden. Aber das täuscht. Der Mensch ist ein konfliktträchtiges Wesen – und dieselben Strategien, die im realen Leben Erfolg versprechen, helfen auch im Internet, Konflikte zu entschärfen.
Fast paradox wirkt die Situation, welche die britische Fotografin Alixandra Fazzina am Horn von Afrika beobachtet. Somalia und Djibouti sind seit langem eine Art Sprungbrett für afrikanische Migrantinnen und Migranten, die via Jemen in die reichen arabischen Länder gelangen wollen. Nun kreuzt sich dieser Menschenstrom mit demjenigen der Kriegsflüchtlinge aus Jemen.
Seit Donald Trump dem Zustrom lateinamerikanischer Immigranten mit teils brachialen Mitteln den Riegel schieben will, steht die mexikanisch-amerikanische Grenze immer wieder im Fokus der Berichterstattung. Aber diese Grenze verlief einst bis zu 1 000 Kilometer weiter nördlich. Tomas van Houtryve holt die Vergangenheit auf so überraschende wie überzeugende Art ans Licht.
Mit dem wachsenden Wohlstand in China gedeiht auch die Lust an Vergnügen und Konsum – und an Geld, das nicht mit harter Arbeit verdient werden muss. Glücksspiel allerdings geht gegen die Staatsdoktrin und ist in China verboten. Das kommt der Sonderverwaltungszone Macau zugute, die sich als Las Vegas des Ostens etabliert hat.
Mobilität und globaler Handel haben ihren Preis – manchmal in Gestalt der Verwüstungen, die eine invasive Spezies anrichtet. Wahrhaft brandgefährlich ist das aus Amerika eingeschleppte Bakterium Xylella fastidiosa, auch Feuerbakterium genannt. Im Süden Italiens fallen ihm jahrhundertealte Olivenhaine zum Opfer.
Als Fotograf, politischer Aktivist und Musiker ist der deutsche Starkünstler auf der Höhe seiner Karriere angekommen.
Die Kunst von Hans Danuser liegt in der Dialektik von Zeigen und Verbergen: Sie spricht nichts explizit aus, sondern spielt mit Ahnungen, Andeutungen und unseren Vorstellungen. Es entstehen Bilder, die uns auf einer mehr unbewussten denn bewussten Ebene ansprechen und nicht loslassen. Darin liegt ihre Gefährlichkeit bei all ihrer Schönheit.
Muss die Rolle der Fotografie vielleicht gänzlich neu gedacht werden? Die amerikanische Künstlerin Liz Deschenes stellt mit ihrem konzeptuell-fotografischen Schaffen unsere Sicht auf die Welt radikal infrage.