Mit Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, Ken Loach, den Dardenne-Brüdern und Terrence Malick schickt das Filmfestival von Cannes grosse Namen in das Rennen um die Goldene Palme.
Nach dem Wirbel um die Gemälde im Kanzleramt können sich die Ausstellungsmacher der Berliner Nationalgalerie über grossen Zuspruch bei der Schau «Emil Nolde - Eine deutsche Legende. Der Künstler im Nationalsozialismus» erfreuen.
Der französische Schauspieler Alain Delon erhält beim diesjährigen Filmfestival von Cannes die goldene Ehrenpalme. Damit werde sein Platz in der Geschichte des Kinos gewürdigt, teilte die Festivalleitung am Mittwoch in Paris mit.
Der Wakkerpreis sei Ermutigung für weitere Taten, hatte Origen im letzten Jahr angekündigt, als die Kulturorganisation für ihre Leistungen im Heimatschutz ausgezeichnet wurde. Das sollte keine leere Versprechung bleiben.
Giovanni Netzer hat eine bestechende Idee: Er verschiebt eine Zuckerbäckervilla und beseitigt so den schlimmsten Engpass an der Julierstrasse. Dort und im Posthotel «Löwe» soll Kultur einziehen.
An der Feier zu ihrem 90. Geburtstag im Gemeindehaus von Trogen (AR) hat die Schriftstellerin Helen Meier am Mittwoch mit einer Überraschung aufgewartet.
Das Luzerner Theater erhält auf die Spielzeit 2021/22 eine Intendantin. Ina Karr wechselt dann vom Staatstheater Mainz an das Haus an der Reuss. Sie wolle ein selbstbewusstes Theater, das der Phantasie viel Raum gebe, sagte sie am Mittwoch bei ihrer Vorstellung.
Das Flimsfestival wartet im Sommer mit Klassik, Barock und Romantik en gros auf – zum Teil an Orten, wo sonst kaum einmal Musik erklingt.
16 Jahre nach ihrem Diebstahl sind zwei Meisterwerke des niederländischen Malers Vincent van Gogh wieder in Amsterdam zu sehen.
Der legendäre Schweizer Theater-Klassiker «HD-Soldat Läppli» erlebt ab November 2019 eine Neuauflage. Die Basler Regierung unterstützt die Neuinszenierung im Basler Theater Fauteuil mit einem Beitrag von 100'000 Franken.
Das Museum Tinguely in Basel präsentiert eine künstlerische Forschungsarbeit des österreichischen Konzeptkünstlers Lois Weinberger. Die Werkgruppe «Debris Field» wird Tinguelys Spätwerk «Mengele-Totentanz» gegenübergestellt.
Der Bergeller Glasmacher Jonas Noël Niedermann ist in Chur von der Stiftung Bündner Kunsthandwerk ausgezeichnet worden.
Rolf Höslis «Der letzte Ritter von Hohen Rätien» sollte längst abgedreht sein. Doch der trockene Sommer 2018 hat die letzte grosse Szene verhindert: den Sturm der Raubritterburg. Acht Monate später hat es nun geklappt.
Der Engadiner Massimo Gurini ist auf dem besten Weg, als DJ D.M.G international Karriere zu machen. Der 27-Jährige jettet für Auftritte um die ganze Welt. Sein Ziel ist die Weltbühne der elektronischen Musik.
Die erste Folge der achten «Game of Thrones»-Staffel hat bei der Erstausstrahlung im Sender HBO gleich mehrere Rekorde gebrochen. 17,4 Millionen Zuschauer sahen am Sonntag den Auftakt der letzten Staffel der Fantasy-Saga im Fernsehen oder online, wie HBO mitteilte.
Die Komödie «Qu'est-Ce Qu'on A Encore Fait Au Bon Dieu» führt die Kinocharts der Deutschschweiz auch das zweite Wochenende nach ihrem Start souverän an. Vor das drittplatzierte Epos «Shazami» schiebt sich der Liebesfilm «After Passion».
Das Schultheaterfestival «Best Festival» des Theaters Chur in Zuoz ist gestartet. Jeden Tag berichten sechs Schülerinnen und zwei Schüler für uns vom Festival und verfolgen die Themen ihrer Generation. Das war der letzte Tag.
Das Schultheaterfestival «Best Festival» des Theaters Chur in Zuoz ist gestartet. Jeden Tag berichten sechs Schülerinnen und zwei Schüler für uns vom Festival und verfolgen die Themen ihrer Generation. Das war Tag vier.
Zwei Jahre mussten die Fans auf neue Folgen warten, am frühen Montagmorgen war es so weit: Die Fantasy-Saga «Game of Thrones» ist auf Radio Télévision Suisse (RTS) wie auf der Plattform HBO in ihre achte und finale Staffel gestartet.
Die Stadt Chur vergibt fünf Anerkennungs- und einen Förderpreis. Dies ist ein Preis mehr als bisher. Möglicht macht dies eine Revision des Kulturförderungsgesetzes.
Im langfristig konzipierten «Konstruktiven Kabinett» stellt das Kunst Museum Winterthur Werke von Max Bill und den Zürcher Konkreten aus. Zu besuchen ist es bis 2. Februar 2020.
Das 12. Festival da Jazz bleibt sich treu. Neben Weltstars und Geheimtipps wartet der St. Moritzer Top-Event auch wieder mit saftigen Überraschungen auf. Und nicht für alles braucht man Tickets.
Ein kleines interessiertes Publikum erlebte in der Buchhandlung Wortreich am Freitag einen Beat Sterchi, der die sprachliche Kürze bevorzugte und sich Wortwiederholungen widmete, die schon fast beschwörende Dichte annahmen.
Die durch ihre Rollen in Ingmar-Bergman-Filmen bekannt gewordene schwedische Schauspielerin Bibi Andersson ist tot. Andersson starb am Sonntag im Alter von 83 Jahren, wie ihre Tochter der Nachrichtenagentur AFP sagte.
Runde 2 heisst es am 15. Juni für das Musikfestival Arcas Rock in Chur. Nationale und internationale Bands treten auf. Los gehts aber bereits am Vorabend.
Lucerne Festival hat einen Tag, bevor sein Oster-Festival 2019 zu Ende geht, eine positive Bilanz gezogen. Wie schon im Vorjahr, gehen die Organisatoren von 9000 Besuchern und einer Auslastung von 88 Prozent aus.
Der US-Schauspieler und Komiker Billy Crystal hat am Freitag ein Hollywood-Denkmal erhalten. Im feuchten Zement vor dem TCL Chinese Theatre in der kalifornischen Filmmetropole wurde der 71-Jährige mit Hand- und Schuhabdrücken verewigt.
Acht Monate vor dem Kinostart des neuen «Star Wars»-Films haben die Macher einen ersten Trailer vorgestellt. Darin gibt es einen Kurzauftritt der vor mehr als zwei Jahren verstorbenen Schauspielerin Carrie Fisher.
Die zwölf Apostel und vier Evangelisten des Neuen Testaments sind in den Himmel über Paris aufgestiegen: 16 Kupferstatuen der biblischen Figuren wurden mit einem hundert Meter hohen Kran für Restaurierungsarbeiten vom Turm der Kathedrale Notre-Dame geholt.
Der Schriftsteller Ferdinand von Schirach hat Nachfahren früherer NS-Funktionäre aufgerufen, Raubkunst in ihrem Besitz offen zu legen.
Milo Rau sucht und findet in seiner Uraufführung «Orest in Mosul» am Niederländischen Theater in Gent Parallelen zwischen den antiken Schicksalsfiguren und den Opfern des IS. Das Scheitern einer Begegnung zwischen West und Ost hat die Züge einer globalen zeitgenössischen Tragödie.
Unter der Leitung von Joachim Krause führte der Gemischte Chor Zürich Beethovens Oratorium «Christus am Ölberge» auf. Dabei zeigte sich, weshalb die Komposition im heutigen Konzertleben ein Mauerblümchendasein fristet.
Der französische Autor ist bekannt wie umstritten. Michel Houellebecq gilt zwar einerseits als einer der grössten zeitgenössischen französischen Schriftsteller, andererseits wirft man ihm Frauenfeindlichkeit, Rassismus und Angst vor dem Islam vor.
Wenn es gegenwärtig eine gesellschaftliche Grundbefindlichkeit gibt, dann ist es die Verlassenheit. In solchen Zeiten haben Ideologen und Apokalyptiker Hochkonjunktur. Doch der verlassene Jesus am Kreuz hält eine andere Botschaft bereit.
Was ist der Reiz von Instagram? Warum sind plötzlich alle auf Tiktok? Und weshalb schaut man anderen beim Gamen zu? Zehn Menschen aus der Schweiz erzählen, warum sie jeden Tag stundenlang ihre Lieblings-App nutzen.
Soziale Netzwerke befriedigen vier Grundbedürfnisse des Menschen: Aufmerksamkeit, Neugierde, Neid und Zugehörigkeitsgefühl. Darum sind sie aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken.
An den Mast des Schiffes gebunden, widersteht Odysseus den Verlockungen der Sünde. Oder hört er die Stimmen einer Weisheit, die nicht für Sterbliche bestimmt ist?
Wäre die Schöpfung vollkommen, brauchte es den Konjunktiv nicht. Die Literatur hat aber daran ihre schönste Freude.
Die Osterfestspiele Salzburg zeigen die Uraufführung der Oper «Thérèse» nach Emile Zola von Philipp Maintz. Wie für dieses Werk stellt sich auch für das Festival im Ganzen derzeit sehr akut die Frage nach seiner künftigen Relevanz.
Neil Armstrongs erster Schritt auf dem Mond bedeutete einen Paradigmenwechsel im Natur- und Weltbewusstsein der Menschheit. Noch nie zuvor hatte jemand die Erde von aussen gesehen.
Nach zwei Jahren Abstinenz kehrt die pompöseste und grausamste Fernsehserie unserer Gegenwart in der finalen Staffel zurück. Wir besprechen jede Woche die aktuelle Folge. Vorsicht: Spoiler!
Am 19. Mai 1940 zitterte die Grande Nation vor dem Einmarsch der Nationalsozialisten – und vereinte sich in der Notre-Dame zu einem Bittgebet. Es war nicht das letzte Mal, dass sich in der Kathedrale dramatische Szenen des Zweiten Weltkriegs abspielten.
Ihr Name tönt prächtig – Titania McGrath –, aber was die junge Dame am besten kann, ist jammern und andern die Leviten lesen. Titania ist ein Geschöpf des britischen Stand-up-Komikers Andrew Doyle, der damit den politisch Überkorrekten den Spiegel vorhalten will.
Ein Leben ohne digitale Infrastruktur ist heute unvorstellbar. Dreissig Jahre liegt die Erfindung dieser Technologie zurück, die uns nie geahnte Möglichkeiten erschlossen hat – im Guten wie im Schlechten.
Wie lange wird Sexualität nun schon befreit? Wer Dagmar Herzogs Essays liest, kommt ins Grübeln.
Julian Schnabels Filmbiografie über Vincent van Gogh verhilft dem allzu populären Genre zu ganz neuer Dynamik.
Kaum ein Monument ist so eng mit der französischen Geschichte verwoben wie die Pariser Kathedrale. Selbst die Revolutionäre schreckten vor einer Entweihung zurück.
Der Brand in der Pariser Kathedrale stellt auch Fragen an unsere Gegenwart. Welches sind die kollektiven Erinnerungen und wie bald können die alltäglichen Funktionen wieder aufgenommen werden?
Grigory Sokolov ist ein Meisterpianist, seine Klavierabende folgen einem ganz eigenen Ritual. Auch in der Tonhalle Maag kann sich das Publikum jetzt daran festhalten, tief in die Musik und sogar in sich selbst hineinhorchen.
Jonah Hill taucht in seinem nostalgischen Debütfilm tief in die Welt jugendlicher Skater in Los Angeles ein. Nebenbei legt er die Rituale der Heranwachsenden offen.
Jörg Demus, dessen Bühnenkarriere 75 Jahre überspannte, brillierte mit grossen Solowerken des klassischen Repertoires ebenso wie auf dem Hammerflügel oder im Zusammenspiel mit Sängerinnen und Kammermusikern. Nun ist er 90-jährig in Wien verstorben.
Von Skateboard fahrenden Jungs und Tresore knackenden Pensionisten: unsere gesammelten Kurzkritiken der Woche ab dem 17. April.
War der Mensch einst ein Untertan, so führt er sich heute auf wie ein Kind: Alles dreht sich um das eigene Ego. Der Kulturphilosoph Robert P. Harrison diagnostiziert im wohlhabenden Westen eine neue Infantilisierung – und eine Rückkehr zu Stammesgesellschaften. Wie wird das alles enden?
Immer weniger Mitarbeiter, veraltete Artikel und intransparente Verfahren: Was ist los mit der Wikipedia?
Hat der Mensch das Schultergelenk erfunden? Natürlich nicht. Und genauso wenig wie sein Knochengestell hat er sich die Grammatik seiner Sprachen ausgedacht. Verfechter der gendergerechten Sprache, die heute ins System eingreifen, begehen aus linguistischer Sicht ein paar fundamentale Denkfehler.
Er zählt zu den Pionieren des Digitalzeitalters. Er will den Tod abschaffen. Und er ist überzeugt: Die globale Wirtschaft stagniert seit Jahrzehnten. Im grossen Gespräch erklärt Peter Thiel, warum Donald Trump «viel zu wenig disruptiv» handelt.
Er zählt zu den wichtigsten Historikern der Gegenwart. Im grossen Gespräch rechnet Niall Ferguson mit dem Wohlfühldenken vieler Kollegen ab: Er legt offen, wie die Linke die angelsächsischen Universitäten gekapert hat. Und wie jene, die ständig von Inklusion sprechen, Andersdenkende konsequent exkludieren.
Die jungen Wilden in Stanford wie Sam Ginn sind unerschrocken und gebildet. Er besucht Kurse zu Martin Heidegger und Dante. Zugleich bastelt er mit Freunden an einem Code, der menschliches Bewusstsein simuliert, um es zu überwinden. Ginn ist sicher: Die Evolution geht weiter. Oder besser: sie hat eben erst begonnen.
Weshalb die Gemälde des Künstlers Emil Nolde, eines Hitler-Verehrers und glühenden Antisemiten, der Berliner Republik nicht als staatspolitische Repräsentation dienen können.
Kunststars wie Marina Abramovic, James Lee Byars oder Max Bill arbeiteten auf der Furka, ohne dass ein grosses Publikum davon wusste. Eine Ausstellung im Haus für Kunst Uri macht das avantgardistische Kunstprojekt Furk’art nun einem breiten Publikum zugänglich. Angeregt von cleverer Konzeptkunst fragt man sich, ob das sein muss.
Katar feiert sein prächtiges Nationalmuseum, das auch ein politisches Signal an die Welt sein will. Inspiriert von der kristallinen Struktur von Wüstenrosen, überwältigt die gigantische Architektur-Komposition die Besucher – und in der Ferne die Betrachter der Bilder, die nun um die Welt gehen.
Es ist zu früh, um im Bauhaus-Jubiläumsjahr abzustumpfen. Auch wenn es im Rauschen der Beliebigkeit zu versinken droht. Gerade deshalb ist es wichtig, den Alltag lärmig debattierend zu begehen – ganz besonders am Jahrestag des 11. April 1933, als das Bauhaus endgültig geschlossen wurde.
Jean Nouvel brilliert wieder als Stararchitekt in der arabischen Welt. Für das Nationalmuseum von Katar in Doha entwirft er eine gigantische, von den Kristallen einer Wüstenrose inspirierte Komposition aus 539 Lamellen.
Bei der Arbeit an einem Werbefilm für Seife traf die Schwedin auf Ingmar Bergman – der sie anschliessend für Filme wie «Wilde Erdbeeren» oder «Persona» engagierte. Nun ist die Schauspielerin im Alter von 83 Jahren gestorben.
Das Dokumentarfilmfestival am Genfersee will auch in seiner 50. Ausgabe partout nicht mit den Schokoladenseiten des Städtchens prahlen. Und der Hauptpreis geht an eine 3½-stündige deutsche Produktion, der Publikumspreis an ein per Handykamera gedrehtes Werk eines afghanischen Regiepaars.
Die mit dem Oscar gekrönte National-Geographic-Dokumentation über den Extremkletterer Alex Honnold bietet weit mehr als nur Hochspannung am Berg.
Von Schweizer Single-Damen und gehörnten Höllenbuben: unsere gesammelten Kurzkritiken der Woche ab dem 10. April.
Unzählige TV-Formate bemühen sich um das Kuppeln. Potenzielle Partner werden zusammengewürfelt, Funken gezündet, was das Zeug hält. Eine kleine Soziologie des televisionären Paarwesens.
Das Finale von «Game of Thrones» steht bevor. Grosse Serien haben sich nicht immer würdig verabschiedet. Aber was macht ein gelungenes Ende aus?
Die Dortmunder «Tatort»-Ermittler müssen einen Mord im Krankenhaus aufklären. Das Leiden greift auch auf das Team über. «Inferno» ist ein psychologisch starkes Stück.
Der neue Rostocker «Polizeiruf» ist keine Whodunit-Geschichte. «Kindeswohl» erzählt von Kindern, die an Pflegefamilien im Ausland gegeben werden. Ein verstörender, ein passender Fall für König und Bukow.
Am 14. April startet bei HBO die letzte Staffel von «Game of Thrones». Eineinhalb Jahre ist es her, seit die 7. Staffel gezeigt wurde. Frischen Sie ihr Wissen auf mit unserem Quiz.
Am 14. April startet beim US-Sender HBO die achte und letzte Staffel von «Game of Thrones». Wer hätte in den Anfängen gedacht, dass diese Serie mit ihren Fragen um Macht und Politik den Zeitgeist so genau treffen würde?
Griffige Klänge und lakonische Lyrics: Der Singer-Songwriter King Pepe hat sich längst als eine unverkennbare Stimme im erweiterten Berner Mundart-Pop bewährt. Sein neues Album führt ihn aber aus der Tradition heraus.
Bei seiner vorösterlichen Residenz in Luzern tritt das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks mit den beiden Gastdirigenten Iván Fischer und Bernard Haitink auf – frappierend, wie unterschiedlich deren Zugang zur Musik wirkt.
4 Wheel Drive heisst das neue Jazzquartett um den schwedische Posaunisten und Sänger Nils Landgren. Mit Songs, die alle kennen, präsentieren die vier herausragenden Solisten Jazz mit einer poppigen Note.
Zehn Jahre Lebenszeit und Erfahrung trennen Teodor Currentzis und Paavo Järvi, zwei der gefragtesten Dirigenten unserer Zeit. Bei ihren jüngsten Konzerten am Luzerner Osterfestival und in Zürichs Tonhalle Maag wurde der Abstand spürbar.
David Langhard war lange unter dem Namen Admiral James T. bekannt. Auf dem neuen Album seiner Indie-Pop-Band Howlong Wolf beeindruckt der Winterthurer sowohl als Sänger wie als Produzent.
Seit drei Jahrzehnten ist die grosse Sängerin der hiesigen Oper und ihrer Plattenfirma treu: Sie begeht dieses Jubiläum mit einer Serie von Auftritten an ihrem Stammhaus – und mit einem neuen Vivaldi-Album. Die Entwicklung der Künstlerin erscheint exemplarisch.
Die Jazzgeschichte wurde zumeist von Bläsern geschrieben. Streichinstrumente spielten eine vergleichsweise marginale Rolle. Stilistische Öffnungen bieten Streichern aber neue Möglichkeiten im Grenzbreich des Jazz.
Der britische Sozialwissenschafter Johann Hari sucht weltweit nach den Ursachen und Begleitumständen von Depressionen. Was er dabei herausfindet, dürfte nicht nur Betroffene interessieren. Eine Buchbesprechung.
Wenn der 81-jährige Florjan Lipuš klagt, es sei ihm nicht gelungen, das Andenken des Leidens der Kärntner Slowenen im Zweiten Weltkrieg zu bewahren, fällt er ein vernichtendes Urteil über sein Lebenswerk. Den politischen Kampf mag er verloren haben, ästhetisch steht er dank seiner bezwingenden Prosa als Sieger da.
Der Genfer Bestsellerautor Joël Dicker schreibt einen Wälzer, in dem vieles flach gewalzt wird.
Man lacht oft, wenn der tschechische Schriftsteller Karel Čapek die Eindrücke seiner Englandreise in kurzen Skizzen fixiert. Und seine scharfsichtigen Bemerkungen über den Isolationismus des Inselvolks treffen den Nerv des Brexit-Debakels – auch wenn sie vor fast 100 Jahren geschrieben wurden.
Wäre die Weimarer Republik zu retten gewesen? Zumindest war sie besser als ihr Ruf. Wer sie verstehen will, kommt nicht um die politischen Kommentare eines ihrer aufmerksamsten Beobachter herum: des Theologen Ernst Troeltsch.
Ab Sommer 2021 wird das Luzerner Mehrspartenhaus von der Stuttgarter Musikwissenschafterin Ina Karr geleitet. Ihre Wahl ist bemerkenswert: Die neue Intendantin war ihrerseits ein Mitglied der Findungskommission.
Robert Wilson und Zubin Mehta zeigen eine milde Lesart von Verdis abgründiger Shakespeare-Tragödie. Gegenwartsfragen klammert diese ästhetische Produktion ebenso aus wie eine am Festival uraufgeführte Oper über Clara Schumann.
In der Ostschweiz wohnt die Theater-Avantgarde. Das geht am Theater St. Gallen nicht immer gut; doch die Schweizer Erstaufführung «Sterben helfen» von Konstantin Küspert lohnt einen zweiten Blick.
Frank Castorf inszeniert zum ersten Mal Friedrich Dürrenmatt und stösst auf seine Lieblingsthemen: die Macht böser Männer und die Rache schöner Frauen. In der quälend langen Zurichtung des Kriminalromans «Justiz» finden sich im Schauspielhaus Zürich zwei dialektische Grossmeister zu einem genialischen Planspiel.
An den Osterfestspielen dirigiert Christian Thielemann eine ebenso poetische wie melancholisch verschattete Interpretation von Wagners Festoper. Die Sänger und die Dresdner Staatskapelle glänzen, nur die Regie hat einen schweren Stand. Und am Horizont zieht weiteres Ungemach herauf.
Die älteste Kunstmesse der Welt ist dieses Jahr deutlich schlanker geworden. Dafür dominiert Kunst von Künstlerinnen das Feld. Den Feminismusgegnern unter den Besuchern sei aber zu ihrer Beruhigung versichert, dass sich die Art Cologne keinesfalls in eine Plattform für Feministinnen verwandelt hat, selbst wenn ein Stand feministischen Kunst- und Kulturaktivistinnen gilt.
Unter dem Einfluss der Kunstmesse Art Basel hat sich die Stadt am Perlflussdelta zu einem internationalen Kunst-Hub gemausert, der in Asien nicht mehr wegzudenken ist und es mit Kulturmetropolen wie London oder New York aufnehmen kann.
Mit der Installation einer neuen Struktur der Prüfung von Echtheit, Authentizität und Einordnung der angebotenen Objekte werden dieses Jahr in Maastricht neue Wege beschritten und auch in der Aussenwirkung Marksteine gesetzt.
Zum zweiten Mal findet in Brüssel die Messe Collectible statt. An der weltweit ersten Messe für zeitgenössisches Design zeigt sich die ganze Bandbreite aktueller Tendenzen in diesem Bereich.
Höges nimmt damit den Platz ein, den eigentlich Ullrich Fichtner übernehmen sollte, der einer der Vorgesetzten des Fälscher Claas Relotius war.
Attentate stellen Journalisten auf harte Proben. Für ihre Berichte nach dem Amoklauf an einer Schule in Florida hat eine Lokalzeitung nun die begehrteste Auszeichnung der Branche bekommen. Auch grosse Blätter räumten bei den Pulitzer-Preisen ab.
Das Medienhaus Ringier hat zahlreiche «Blick»-Artikel über den Fall Spiess-Hegglin/Hürlimann löschen lassen. Das kritisiert der Presserat. Aus einem Archiv dürften nur im Notfall Artikel entfernt werden, so das Gremium.
Kostenfrei und mit viel Werbung oder Abo mit wenig Werbung: Das sind die neuen Businessmodelle der Verlagshäuser. Aber liegen sie damit richtig? Vergessen geht dabei Option drei: einzelne Texte nach Bedarf für spezifisches Geld. Das wäre auch demokratiepolitisch sinnvoll.
Der eine macht Krawall. Der andere spielt das Opfer. Aber alle wollen dasselbe: Aufmerksamkeit.
Während sich Englands Kirchen leeren, herrscht in den Gebetsräumen der von afrikanischen Immigranten besuchten Pfingstkirchen Hochbetrieb. Mit festlichen Gewändern, Musik und Tanz wird dort das Gotteslob, aber auch der Zusammenhalt der Gemeinde zelebriert.
Ein Vierteljahrhundert ist seit dem Genozid in Rwanda vergangen – und mittlerweile haben 60 Prozent der Bevölkerung gar keine Erinnerung mehr an die hundert grauenvollen Tage, weil sie jünger als 25 Jahre sind. Spielt das traumatische Ereignis in ihrem Leben überhaupt noch eine Rolle?
Fluglärm – das ist auch in der NZZ immer wieder ein Thema. Die Menschen, die nahe dem New Yorker Flughafen La Guardia leben, müssen damit zurechtkommen, dass Maschinen im Landeanflug manchmal im Neunzig-Sekunden-Takt ihr dicht besiedeltes Wohngebiet überqueren.
Noch weiss man nicht genau, warum Zwillingsgeburten im Südwesten Nigerias so ungewöhnlich häufig sind. Aber eine Vielfalt von Glaubensvorstellungen und Ritualen zeugen davon, dass diese Besonderheit weit in die Geschichte zurückgeht. Zwei Fotografinnen haben daraus ein ungewöhnliches Projekt gestaltet.
Die Kunst von Hans Danuser liegt in der Dialektik von Zeigen und Verbergen: Sie spricht nichts explizit aus, sondern spielt mit Ahnungen, Andeutungen und unseren Vorstellungen. Es entstehen Bilder, die uns auf einer mehr unbewussten denn bewussten Ebene ansprechen und nicht loslassen. Darin liegt ihre Gefährlichkeit bei all ihrer Schönheit.
Muss die Rolle der Fotografie vielleicht gänzlich neu gedacht werden? Die amerikanische Künstlerin Liz Deschenes stellt mit ihrem konzeptuell-fotografischen Schaffen unsere Sicht auf die Welt radikal infrage.
Ihren Werken kann man sich kaum entziehen: Das dänisch-indische Künstlerduo Pors & Rao arbeitet mit raffinierter Hightech, um uns in Bann zu schlagen.
Neil Armstrongs erster Schritt auf dem Mond bedeutete einen Paradigmenwechsel im Natur- und Weltbewusstsein der Menschheit. Noch nie zuvor hatte jemand die Erde von aussen gesehen – mondsüchtige Kunst im Kunsthaus Zürich.
Ein üppiger Bildband zum Ende der Intendanz von Barbara Frey versammelt unvergessene Theatermomente und historische Inszenierungen.
Jedem Trend seinen Farbton: Ihre Schuhdesigns durchliefen mindestens so viele Konjunkturen wie die Selbstdarstellungen der Firma Bally.
Die Ausstellung «#Womenphotographer» zeigt wichtige Arbeiten von Fotografinnen des 20. Jahrhunderts.
Kaspar Villiger hat in einem Beitrag für die NZZ dargelegt, dass heimatliche Gefühle stets auch an die Nation gebunden seien. Der Schriftsteller Martin R. Dean widerspricht und möchte lieber von Heimaten im Plural sprechen.
Nur wenn Leute sich heimisch fühlen, entwickeln sie echtes Engagement. Und dafür braucht es einen geeigneten Rahmen, der nicht des Teufels, sondern moralisch legitim ist: den Nationalstaat. Was die Eidgenossen anderen voraushaben.
Wo bin ich als Deutscher wirklich zu Hause? In der Kultur? In der Folklore? Die Antwort führt über einen Umweg von Iran nach Hessen.