«The Grinch», der grüne und griesgrämige Weihnachtsmuffel, hat auch das zweite Wochenende nach seinem Start am meisten Besucherinnen und Besucher in die Schweizer Kinos gelockt. Verkauft wurden 43'000 Eintrittskarten.
Im Luzerner Tatort «Friss oder stirb» passiert ein Mord - allerdings im Nebenstrang. Die Haupthandlung ist eine aus dem Ruder laufende Geiselnahme. Die dramatisch-witzige neue Folge des Schweizer Tatorts wird am 30. Dezember ausgestrahlt.
Auf der Kellerbühne Grünfels in Jona haben Stefan Heuss und Dide Marfurt mit ihrem neuen Tourneeprogramm «Die grössten Schweizer Patente» begeistert. Die irrwitzigen technologischen Erfindungen und originelle Musikexperimente sorgten für gute Laune.
Wie gewohnt in der proppenvollen Lintharena, wie gewohnt mit viel Musik, wie gewohnt mit guter Stimmung: Die 43. Original Ländlerweihnacht hielt am Erfolgsrezept fest. Nächstes Jahr wird sich trotzdem einiges ändern.
An der Vernissage der Jahresausstellung in Chur hat Chris Hunter den Somedia-Kunstpreis erhalten. Nun wechselt die Trägerschaft. Ende Januar 2019 wird der nächste geehrte Künstler benannt.
Bis zum 13. Januar zeigen rund 70 Glarner Kunstschaffende ihre Werke im Off-Kunsthaus in der Werkhalle 34 A im früheren Therma-Areal in Schwanden. Eröffnet wurde die Ausstellung am vergangenen Wochenende.
Eine Jury hat 38 Kunstschaffende für die aktuelle «Jahresausstellung der Bündner Künstlerinnen und Künstler» in Chur auserkoren. Die Spannweite reicht von Not Vital bis zur 19-jährigen Newcomerin.
Mit der politisch brisanten Oper «Die Weiden» hat die Wiener Staatsoper am Samstagabend erstmals seit acht Jahren wieder eine abendfüllende Uraufführung präsentiert. Komponiert hatte das Auftragswerk der Österreicher Johannes Maria Staud.
US-Rapper Ice Cube, der mit der Gruppe N.W.A. zu den Hip-Hop-Pionieren an der amerikanischen Westküste zählt, hat nach mehreren Jahren ein neues Album veröffentlicht. Auf der am Freitag erschienen Platte «Everythang's Corrupt» schlägt der 49-Jährige harte Töne an.
Der Rapper Kendrick Lamar geht mit den meisten Gewinnchancen in die kommende Grammy-Verleihung.
Am Samstag steigt im Loucy - dem ehemaligen Palazzo - die Jubiläumsfeier des «Radio vu do». Feiern kann aber auch der Bündner Musikproduzent Lou Zarra – er eröffnet mit der Party seinen neuen Club in Chur.
Zum Auftakt des 27. Arosa Humorfestivals ist am Donnerstag der traditionelle «Arosa Schneemann des Jahres» enthüllt worden. Die Eisskulptur stellt in diesem Jahr den Fifa-Präsidenten Giovanni Infantino dar.
Pete Shelley, Frontman und Mitbegründer der britischen Punkband Buzzcocks, ist am Donnerstag im Alter von 63 Jahren gestorben. Das teilte sein Management nach britischen Medienberichten mit.
Die US-Politsatire «Vice» ist mit sechs Nominierungen der Favorit im Rennen um die Golden Globes. Das Liebesdrama «A Star is Born» mit Lady Gaga, die Filmbiografie «Green Book» und die Tragikomödie «The Favourite» haben jeweils fünf Gewinnchancen.
Mit der Weltpremiere des neuen Films der dänischen Regisseurin Lone Scherfig («The Riot Club») wird im Februar die 69. Berlinale eröffnet. Zum Start der Filmfestspiele am 7. Februar wird Scherfigs in New York spielendes Drama «The Kindness of Strangers» gezeigt.
Fast wie damals: Christoph Marthaler jongliert im Zürcher Schiffbau mit Szenen und Stimmen. Doch nun hinterfragt er damit seine Art des Theatermachens. Am Mittwoch war Uraufführung.
Eine Frau und ein Mann warten in der Lobby eines Hotels. Er, Gianni, ist Skilehrer im Ort, sie, Marlene, eine Barsängerin im Hotel. So beginnt die Geschichte unter dem Namen «Schnee von gestern». Am Mittwoch feierte das Theater Premiere in Chur.
Kevin Hart verrät es auf Instagram, erst danach macht es die Oscar-Akademie offiziell: Der US-Komiker steht im kommenden Februar als Oscar-Moderator auf der Bühne. Es ist ein schwieriger Job.
Mit lautem Ding-Dong und in rot-violette Farbe getunkt meldet es sich an, das neue Rotfärbli-Programm für die jüngsten Kulturgeniesser in der Rotfarb in Uznach. Theater, Musik, Zaubereien und Geschichten werden im kommenden Jahr für Begeisterung sorgen.
Bei einer Sotheby's Auktion Schweizer Meisterwerke in Zürich haben Bieter aus 21 Ländern 5 Millionen Franken für Bilder von Albert Anker, Ferdinand Hodler und Ernest Biéler gezahlt.
Unter dem Namen Matchenko veröffentlicht Mathias Schenk, Sänger und Gitarrist der Bieler Rockband Death by Chocolate, Anfang 2019 die Solo-EP «Asleep». Am Freitag erscheint die erste Single «Mammadou».
Rapper Drake ist der meistgestreamte Musiker des Jahres auf Spotify. Auf den Kanadier folgen die US-Musiker Post Malone und XXXTentacion, wie der Streaming-Marktführer am Dienstag mitteilte.
Das Theater Basel hat eine erfolgreiche Spielzeit 2017/18 hinter sich. Das zum «Theater des Jahres 2018» gekürte grösste Schweizer Dreispartenhaus konnte in der letzten Saison Besucherzahl und Auslastung steigern.
Nadja Räss, die beste Jodlerin der Schweiz, und das Streichorchester Concento Stravagante, unter der Leitung von Jens Lohmann, stimmten im Rittersaal des Schlosses Rapperswil mit einem schwungvollen Konzert in eine freudvolle Adventszeit ein.
«Ich bleibe noch ein wenig», so titelt Esther Angst ihr neues Buch. Die Illustratorin lebt in Rüti und erzählt in poetischen Bildern und Worten von ihren Reisen durch grossartige Landschaften.
Der Glarner Filmemacher Silvan Zweifel ist am Ostschweizer Kurzfilmwettbewerb ausgezeichnet worden – für sein «seltsames» Animationsvideo.
Von der «Dienstmagd mit dem Milchkrug» bis zum «Mädchen mit dem Perlenohrring» - alle 36 erhaltenen Gemälde von Johannes Vermeer (1632-1675) können jetzt in einem digitalen Museum weltweit und kostenlos betrachtet werden.
Im jahrzehntelangen Streit um die Parthenon-Friesteile beharrt Athen auf der Rückgabe der wertvollen Skulpturen aus London.
Ein bulliger Bösewicht aus einem Videospiel und ein grünhäutiger Griesgram begeistern die Nordamerikaner: Disneys Animationsfilm «Ralph Breaks the Internet» hat in den USA und in Kanada am vergangenen Wochenende rund 25,8 Millionen Dollar eingespielt.
Nach acht Jahren wagt die Wiener Staatsoper mit «Die Weiden» von Johannes Maria Staud und Durs Grünbein endlich wieder eine Uraufführung. Das Werk erzählt in klaren Bildern vom Rechtsruck in Europa, rettet sich aber am Ende ins Ungefähre.
In der Liebe bleiben wir auf ewig Amateure. Und trotzdem entwickeln wir darin ein seltsames Leistungsdenken. Sie soll immer gleich alles sein.
Er war einer der bedeutenden konservativen Philosophen in Deutschland. Ein Katholik, dessen Denken im Spannungsfeld von Glauben und Skepsis stand. Am Montag ist Robert Spaemann 91-jährig gestorben.
Das französische Quatuor Ebène begeistert mit Werken von Beethoven und Brahms in der Tonhalle Maag. Ein Komponist scheint dem französischen Ensemble besonders zu liegen.
Mit 168 Exponaten bietet die choreografierte Zusammenschau so manch neue Perspektive auf die Sammlung des bedeutendsten Museums Spaniens.
Kann man über Ludwig van Beethoven noch etwas Originelles schreiben? Man kann, wie Eleonore Büning mit ihrem «Musikverführer» furios unter Beweis stellt.
Vor fünfzig Jahren ist die britische Jugendbuchautorin Enid Blyton gestorben. Die Helden ihrer beliebten «Famous Five»-Romane schlagen sich heute trotzdem mit Gegenwartsproblemen wie Gluten-Unverträglichkeit und dem Brexit herum.
Einmal im Jahr schenkt man sich Bücher. Das hat eine lange Tradition – und ist gerade darum besonders attraktiv. Die Zeit steht dann schöner still.
Eigens für den walisischen Star-Bariton hat die Oper Zürich nach drei Jahrzehnten wieder ein Musical produziert: Stephen Sondheims Broadway-Erfolg «Sweeney Todd» wird in der Regie von Andreas Homoki zum schillernden Horrortrip.
Als Angehöriger der ungarischen Minderheit in Serbien hat Zoltán Danyi eine ganz eigene Sicht auf die Desaster des Jugoslawienkriegs. Sein Debüt ist eine zornige Suada im Stile Thomas Bernhards und ein literarisches Ereignis über die Grenzen Ungarns hinaus.
Schlaf ist keine Selbstverständlichkeit. Wer ihn besitzt, hat Glück. Schlaf ist die letzte Dunkelkammer der Vernunft. Der Zustand, in dem wir uns dem Unbekannten überlassen.
Mit seinem Glauben an eine zivilisatorische Mission Russlands erwies sich Alexander Solschenizyn am Ende seines Lebens trotz seiner Dissidenz zum Sowjetstaat als natürlicher Verbündeter Putins. Heute, zu seinem 100. Geburtstag, erscheint sein unbedingter Wahrheitsanspruch den Polittechnologen im Kreml wieder unbequem.
Die erste Ausgabe erscheint erst in einem Jahr – trotzdem sorgt ein neues «Journal für kontroverse Ideen» bereits heute für Aufruhr. Drei namhafte Philosophen wollen darin schwierigen Themen seriösen Platz bieten. Die Kritik folgt prompt und kommt aus allen Ecken.
Zwei Pferde auf der Bühne, multimediale Effekte, viele Theaterleichen – die Neuinszenierung von Giuseppe Verdis Frühwerk «Attila» gerät zu einem Spektakel. Der Chefdirigent Riccardo Chailly unterstreicht die Attraktivität des Werkes aber auch musikalisch.
Als junger Mann suchte der nachmals weltberühmte Komponist von «Tosca», «Madama Butterfly» und «Turandot» an der Orgel nach seinem eigenen Stil. Puccinis lange verschollen geglaubten frühen Orgelwerke sind in Italien wieder aufgetaucht.
Lena Odenthal und ihre Partnerin entdecken im Ludwigshafen-«Tatort» schwesterliche Gefühle. Aber im Zentrum stehen reale Kampfdrohneneinsätze.
Zertrümmerte Marianne-Statuen, Schmierereien am Arc de Triomphe: Bei den Protesten der französischen «gilets jaunes» geraten auch die Insignien der Republik unter Beschuss. Die gezielten Angriffe auf Symbole der Staatsmacht erinnern an frühere Bilderstürme.
In Mestre, bei Venedig, eröffnet ein neues Museum. Die Architektur passiert geschickt die Jahrhunderte. Die Dauerausstellung allerdings gibt zu denken: Hier feiert die Nation Italianità in 3D.
Vor 100 Jahren schrieb Ernst Bloch den «Geist der Utopie». Eine lohnende Lektüre. Gerade heute, wo negative Utopien Konjunktur haben.
Goldschmuck, feine Tongefässe und Elfenbein, das von weit her kam: Mykene, Pylos und Tiryns waren Machtzentren im mykenischen Griechenland. Das Badische Landesmuseum Karlsruhe zeigt den Reichtum der ersten Hochkultur Europas.
Hannah Arendts Denken ist präsenter denn je, auch vier Jahrzehnte nach ihrem Tod. Eine kritische Gesamtausgabe soll ihr Werk neu erschliessen.
Der Bischof von Lyon möchte, dass der Papst den heiligen Irenäus zum «Kirchenvater der Einheit der Kirche» erhebt. Das wäre ein willkommenes Zeichen. Denn der Theologe aus der Frühzeit der Kirche ist ganz und gar kein verstaubter Heiliger.
Die innerjüdische Spaltung führt zur Distanzierung von Israel; ein weltweit zunehmender Antizionismus hingegen befördert den jüdischen Exodus. Hinzu kommt die allgemeine Verweltlichung moderner Gesellschaften. Jüdische Identität könne in diesem Kontext nur im kulturell-historischen Versuch überleben, meint der Historiker Michael Wolffsohn.
Moderne Gesellschaften sind komplexe Systeme, die nach eigenen Regeln funktionieren. Und eine davon ist: Je wichtiger das Soziale, desto geringer die Solidarität. Anonyme Undankbarkeit und Empörung nehmen laufend zu.
Die Lebenserwartung steigt ständig – und obwohl das bereits zum Problem geworden ist, forscht man im Silicon Valley unverdrossen nach Wegen zum ewigen Leben. Aber Sterblichkeit ist ein existenzieller Bestandteil unseres Menschseins.
Vor Jahrzehnten tauschten wir den Kollektivismus gegen den Neoliberalismus ein. Dann kollabierte die Wirtschaft, und jetzt könnten die Karten wieder neu gemischt werden.
Wir nehmen das Problem unserer Selbstüberschätzung nicht wahr, weil wir totale Narzissten sind. Dabei wissen wir seit Aristoteles, dass der Mensch nur eines unter vielen Tieren ist.
Aufbruchsstimmung würde man im Zeitungswesen zurzeit nicht erwarten. Die Digitalisierung führe, so der allgemeine Befund, zum Verlust von Abonnementen und Anzeigenkunden. Trotzdem wird mächtig gebaut.
«Das muss weg!» Die Forderung wird immer öfter laut, wo es um Kunst geht. Denn Kunst darf längst nicht mehr alles, was sie einmal durfte. Hanno Rauterberg geht der Zensur nach, die im Kunstbetrieb umgeht.
Angst vor Dichte zu schüren, ist viel einfacher, als Lust darauf zu wecken. Dieser anspruchsvollen Aufgabe widmet sich die neue Ausstellung im Schweizerischen Architekturmuseum in Basel.
Der brasilianisch-französische Fotograf Sebastião Salgado ist berühmt für seine humanistischen Bildmanifeste. Doch seine Fotos von Menschen indigener Abstammung spielen mit der Sehnsucht nach dem Naturzustand. Das ist ebenso massentauglich wie fahrlässig. Die Ausstellung «Genesis» wendet sich an den Voyeur in uns allen.
Wir wissen, wie das ist: ganz nackt vor jemandem zu stehen – auch wenn wir es noch nie erlebt haben. Im antiken Griechenland war Nacktheit präsenter als heute. Aber war die Gesellschaft auch freizügiger? Das Antikenmuseum Basel sucht nach der Kunst der Blösse.
Filme leben von der Sehnsucht nach der Vergangenheit und dem ewigen Selbstzitat. Das kann auch schiefgehen: David Mitchells «Under The Silver Lake» verliert sich in einem System aus aneinandergereihten Referenzen.
Ein Biopic über Astrid Lindgren erzählt von den dunkelsten Jahren der schwedischen Kinderbuchautorin. Es ist eine Emanzipationsgeschichte, die allerdings blutleer bleibt – im Gegensatz zu Lindgrens Büchern.
Der britische Videokünstler und Regisseur Steve McQueen versucht sich in seinem vierten Spielfilm im Genre des Heist-Movies. Seine weibliche Variante des Gangsterfilms verstrickt sich allerdings in ihren programmatischen Ansatz.
Die beiden grössten Meisterwerke dieses Filmjahres verzichten auf Farbe und setzen damit die Rückbesinnung auf das Schwarz-Weiss-Format im Kino fort: «Cold War» von Pawel Pawlikowski und «Roma» von Alfonso Cuarón.
Bei diesem Reality-TV versackt niemand auf der Couch. Doch woher rührt diese Faszination, und worin besteht das Kalkül der Macher?
Adam Price brachte mit «Borgen» die Welt dazu, eine Fernsehserie über die dänische Politik zu mögen. Nun ist er zurück mit einer neuen Serie – und diesmal knöpft er sich die Kirche vor. Wenn sein Pfarrer loslegt, bleibt von Demut und Nächstenliebe wenig übrig.
Der neue bayrische «Tatort» bekommt diesmal ein moralisches Thema aufgebürdet. Und prompt scheinen die Kommissare Batic und Leitmayr in «Wir kriegen euch alle» nicht sich selbst zu sein.
Der «Polizeiruf» aus Frankfurt an der Oder thematisiert familiäres Schweigen. «Der Fall Sikorska» ist offen, ambivalent, wenig erklärend.
«Das Boot» kehrt zurück, als teuer produzierte Serie bei Sky. Mit dabei sind jetzt weibliche Helden. Sie graben den Männern das Wasser ab.
Wieder einmal ein «Tatort», der sich gelohnt hat. «Treibjagd» – mit Wotan Wilke Möhring und Franziska Weisz – zeigt die Auswirkungen des Internets auf die Polizei und stellt zudem die richtige Frage: Wie geht man mit Bürgern um, die nicht mehr an den Rechtsstaat glauben?
Das Landesmuseum Zürich widmet sich einer Chiffre: Juri Steiner und Stefan Zweifel haben eine Ausstellung zu 1968 eingerichtet. Sie zeigt das Jahr als ambivalenten Prozess – und die alternative Revolte als konformes Konsumgut.
1968 führte Jacques Derrida den Begriff «La différance» in die Philosophie ein und sorgte für Aufregung und Verwirrung. Das Wort war in aller Munde, aber erst die Nationalisten machten daraus ein Schlagwort.
Durch das Buch «Licht auf Yoga» wurden Yogastellungen, die sogenannten Asanas, populär, heute werden sie auch in Pornos gezeigt.
Die gefeierte Geigerin Carolin Widmann spielt mit dem Musikkollegium Winterthur das ungewöhnliche Violinkonzert, in dem der Schweizer Komponist Dieter Ammann sie sogar in Tönen verewigt hat – ein Hörabenteuer.
Der Zürcher Saxofonist Christoph Grab hat sich bereits in verschiedenen Sparten zeitgenössischer Musik profiliert. Sein neues Album feiert die Poesie und den Nonkonformismus des Jazz.
Eine lasergestützte Hologramm-Technik treibt ungewöhnliche Blüten: Sie bringt nicht nur, wie jetzt in Basel, Künstlerpersönlichkeiten der Vergangenheit zurück auf die Bühne, sie will auch die Grenze zwischen den Lebenden und den Toten aufheben – das gibt zu denken.
Der ehemalige Chefdirigent der Oper Zürich befreit sich mit seinem Wechsel an die römische Oper aus einer Sackgasse, in die seine Karriere nach Missbrauchsvorwürfen in Amsterdam geraten war.
Am 30. November 1918 dirigierte Ernest Ansermet das erste Konzert des neben dem Tonhalle-Orchester wichtigsten Klangkörpers der Schweiz. Wie das Jubiläumsfestival in Genf zeigt, kann das OSR mit seinem neuen Chefdirigenten endlich an früheren Ruhm anknüpfen.
Er wirkte als Dirigent, Pianist, Komponist und Lehrer gleichermassen bahnbrechend. Für Bernsteins musikalisches Erbe kommt das Gedenkjahr zum hundertsten Geburtstag dennoch zur rechten Zeit – eine diskografische Blütenlese.
Diese Platte versammelt historische Aufnahmen des Geigers Arnold Rosé und seines Rosé-Quartetts. Der Schwager Gustav Mahlers war im Wien der Jahrhundertwendezeit eine Institution.
Der Rockstar Jack White, bekannt vor allem durch The White Stripes, betreibt ein Plattenlabel: Third Man Records will den Trend zur «unsichtbaren Musik» umkehren.
1615 wurde in Württemberg eine alte Frau beschuldigt, ihr Dorf verhext zu haben. Das war kein unüblicher Vorwurf – doch die Frau hatte einen aussergewöhnlich klugen Sohn: Johannes Kepler übernahm die Verteidigung seiner Mutter. Anhand dieses Falls entfaltet Ulinka Rublack das Panorama einer ganzen Epoche.
Derzeit feiert in den USA ein 1965 erschienener Roman fröhliche Urständ. Sein Autor, zuvor langjähriger Korrespondent in Washington, griff damit eine aktuelle Debatte auf: Es ging – freilich unter anderen Prämissen als heute – um die Frage nach der geistigen Gesundheit des Präsidenten.
Germanen, Markomannen, Quaden, Sueben, Hermunduren: Gegen die die «Barbaren» im Norden und Osten zehrte das Weltreich Rom seine militärischen Kräfte auf.
Grossbritannien sieht sich seit Jahrzehnten sowohl innerhalb als auch ausserhalb Europas. Entsprechend bewegt sich auch die Diskussion um den Brexit irgendwo zwischen Wahn und Sinn, wie Gerald Hosp in seinem Buch darlegt.
Baumaterial und Arbeiter aus China gegen Champagner, Kosmetika und Schmuck aus Europa: Auf der neuen Seidenstrasse werden die Reichtums- und Machtverhältnisse der Zukunft sortiert.
Christoph Marthaler inszeniert nach mehr als zehn Jahren wieder an seiner alten Wirkungsstätte, dem Zürcher Schiffbau. Sein John-Cage-Abend mit Immanuel Kant ist ein psychoaktives Projekt der Aufklärung: Auf der Suche nach den letzten Autoritäten landet er im Universum der Pilze.
Seit Beginn der Spielzeit leitet der Schweizer Peter Theiler die traditionsreiche Semperoper. Bei der künstlerischen Erneuerung des gebeutelten Hauses sieht sich der gebürtige Basler auch mit der heiklen politischen Situation in Sachsen konfrontiert.
In Stuttgart hat «Tatort»-Regisseur Axel Ranisch Prokofjews Opernkomödie als unterhaltsames Familienstück inszeniert. Das Konzept mit Anspielungen auf die schrille Computerästhetik der 1980er Jahre geht auf.
Alan Ayckbourns «Season's Greetings» erhellen im Wiener Burgtheater die vorweihnachtliche Stimmung – zumindest kurzweilig.
In Winterthur gastiert die «Hamlet»-Inszenierung des kürzlich preisgekrönten Isländers Thorleifur Örn Arnarsson. An Kunstblut wird nicht gespart, und der Vergleich mit Barbara Freys «Hamlet» am Schauspielhaus Zürich ist aufschlussreich: Arnarssons Radikalästhetik ist ein Spektakel.
Die Londoner Altmeisterauktionen zeitigten solide Ergebnisse im Spitzenbereich – als schwierig erweist sie das Mittelfeld
Historische und politische Positionen an der diesjährigen Art Basel Miami Beach
Die Art Basel sorgt im Süden Floridas seit Jahren für einen regelrechten Kunstboom. So hat sich Miami zum internationalen Kunst-Hub gemausert. Bedankt hat sich die Stadt nun bei den Kunstschrittmachern aus Basel mit einem neuen Messegebäude.
Preisrekorde und eine verhaltene Nachfrage prägen die New Yorker Prestigeauktionen für Kunst des Impressionismus und der klassischen Moderne sowie für Nachkriegskunst
Frei von Schöpferpathos: Bei Christie's wurde das erste KI-Kunstwerk versteigert. Es erzielte ein Vielfaches seiner Schätzung. Die Frage bleibt, ob es sich dabei überhaupt um ein richtiges Kunstwerk handelt.
Spenden werden in der Medienbranche zu einem festen Geschäftszweig. Es zeichnet sich eine Diversifizierung der Finanzierungsmodelle ab. Und es gibt Anzeichen für Hoffnung.
Die Medienhäuser richten sich zunehmend auf einen digitalen Medienmarkt aus. So auch die SRG. Das erweitert die Konfliktzonen. Es wird um mehr gehen als um die Frage, wie viele Textbeiträge ein audiovisueller Service public umfassen darf.
Peking will mehr Ansehen im Ausland und setzt dazu auf Medienmacht. Aus Journalismus wird so Propaganda – denn die Staatsblätter sind nicht der Wahrheit, sondern der Partei verpflichtet.
Die designierte SRF-Direktorin, Nathalie Wappler, irritierte in einem Interview einige Leserinnen und Leser. Sie sprach sich gegen Meinungsjournalismus aus. Zu Recht.
China produziert billig – Bangladesh noch billiger. Der Einsturz des Rana-Plaza-Fabrikgebäudes warf 2013 ein Licht auf die Arbeitsbedingungen, mit denen der wirtschaftliche Aufstieg erkauft wird; Gaël Turine richtet die Kamera nun auf die ökologischen Folgen.
Mal sind es acht Stunden, dann nur vier, dann wieder sechs pro Tag – die mangelhafte Stromversorgung im Gazastreifen schlägt sich direkt in Wirtschaft, Infrastruktur und dem Alltag der Bewohner nieder. An der Grenze zwischen Dunkelheit und Licht wird auch das soziale Gefälle sichtbar.
Dass immer mehr ältere Frauen plötzlich straffällig werden und über die folgende, relativ lange Gefängnishaft auch froh sind – das würde man in einem progressiven Industrieland wie Japan kaum erwarten. Aber das Phänomen steht in direktem Zusammenhang mit den gesellschaftlichen Strukturen und Entwicklungen.
Sie tragen die Last und das Risiko – das grosse Geld machen andere: Die Kulbars genannten Träger, die Schmuggelware durch das Gebirge schleppen, welches den kurdischen Teil Irans vom Irak trennt. Der iranische Fotograf Mohammedreza Soltani hat sie auf ihren gefährlichen Pfaden begleitet.
Ihren Werken kann man sich kaum entziehen: Das dänisch-indische Künstlerduo Pors & Rao arbeitet mit raffinierter Hightech, um uns in Bann zu schlagen.
Es ist das zeichnerische Schaffen von Albrecht Schnider, das zum innersten Kern seines Œuvres führt. Im Zeichnen, vollzogen wie eine tägliche Meditation, erschliesst sich auch für den Schweizer Künstler alles Weitere.
Oder warum die Ordnung der Dinge vor dem Schweizer Künstlerduo Lutz & Guggisberg nie sicher ist.
Eine choreografierte Zusammenschau eröffnet neue Perspektive auf die Sammlung des bedeutendsten Museums Spaniens.
Die Fotografenlegende Sebastião Salgado versteht seine Bilder als Hommage an unseren Planeten in seinem ursprünglichen Zustand. Unberührte exotische Flora und Fauna tauchen deshalb genauso auf wie Menschen indigener Abstammung. Hier zeigen wir eine Auswahl aus der nicht unproblematischen Mission.
Somnambulismus, aufgerissene Augen, offener Mund, Bewegung, Feuer, Nacht, extreme Lichtführung – das sind die Ingredienzen, womit der Schweizer Maler Johann Heinrich Füssli Wahnsinn bildtauglich gemacht und gleichzeitig «delightful horror» erzeugt wird.
Bernardo Bertolucci ist im Alter von 77 Jahren in Rom gestorben. Filme wie «The Last Emperor» und «Ultimo tango a Parigi» machten ihn berühmt. Um Letzteren gibt es bis heute Diskussionen. Eine Rückschau in Bildern.