Der Philosoph Karl-Otto Apel, der 95-jährig verstorben ist, war ein bedeutender Exponent der Diskursethik und Weggefährte von Jürgen Habermas. – Ein Nachruf.
Wie lebt ein Schriftsteller im heimgesuchten Aleppo? Wie erfährt ein anderer das Exil in einer österreichischen Kleinstadt? Zwei schmale Bändchen geben Antworten – mit Wut, Mut und absurdem Witz.
Die Politik in den USA polarisiert, und das wirkt sich auch im Alltag der Bürger aus: Eine Studie zeigt, dass Vorurteile mittlerweile am üppigsten zwischen den Parteifronten gedeihen.
Das Bundesamt für Kultur hat die 15 Trägerinnen und Träger des Schweizer Musikpreises 2017 bekanntgegeben. Die Musikerinnen und Musiker stammen aus unterschiedlichen Sparten.
Lessing hat in der Ringparabel seines Ideendramas «Nathan der Weise» einen Vorschlag zur interreligiösen Verständigung gemacht, der noch nach über zwei Jahrhunderten aufhorchen lässt.
Dominik Flaschka hat der Schweiz das zeitgenössische Musical beigebracht, sein Theater mischt Lokalgeschmack mit Weltgehalt. «The Show Must Go Wrong» ist sein jüngster Coup.
Zwei Pariser Ausstellungen beleuchten interessante Aspekte von Picassos Leben. Die eine gilt dessen Beziehung zur Kunst Afrikas und Ozeaniens, die andere rückt seine Ehefrau Olga in den Vordergrund.
Die Unterscheidung zwischen Mensch und Tier ist willkürlich gezogen. Veganer sind keine Moralapostel, sondern Kritiker dieses Hierarchiedenkens.
Der Monat, in dem die Bäume ausschlagen, hat in seinen Wortwurzeln ein dichtes Geflecht verschiedener Bedeutungen.
Neue Nachrichtenformate gaukeln totale Erlebniswelten vor und verändern unsere Wahrnehmung der Welt. Wir stehen mitten drin im Geschehen und verstehen doch immer weniger davon.
Am 21. Mai entscheiden die Stadtzürcher über jährliche Beiträge von 1,8 Millionen Franken für das Tanzhaus. Dessen Leiterin erklärt, warum ein Ja für Zürich als Kulturstadt entscheidend wäre.
Harsche Statements und harmonische Verbrüderung: Am Jazzfestival Schaffhausen 2017 erlebt man Wechselfälle musikalischer Beziehungen.
In Bern wird die Ars Erotica zelebriert. Zwei Höhepunkte gibt es am zeitgenössischen Theaterfestival Auawirleben: «50 Grades of Shame» aus Berlin und das Radikaltheater «Gott» von Hora aus Zürich.
Die Welt ist in dem Roman der 1976 in Lausanne geborenen Schriftstellerin Marie-Jeanne Urech ziemlich aus den Fugen. Unverdrossen üben sich ihre Figuren in heiterer Überlebenskunst.
Kleine Gefallen sind grosse Fallen. Sagen Sie darum niemals spontan Ja. Sagen Sie besser nach exakt fünf Sekunden Nein.
Wer den anderen ernsthaft verstehen will, muss dessen Position einnehmen. Das ist oft schmerzhaft, lohnt sich aber allemal. Wagen Sie den Rollentausch!
Nachdenken ist schön. Manchmal auch schmerzhaft. Aber es ist vor allem eins: unfruchtbar. Es bringt Sie nicht weiter. Was aber hilft?
Der Mensch geht aus dem Unbekannten hervor und versinkt beim Tod wieder darin. Dieses Rätsel seiner Existenz ist die Quelle der Metaphysik. Und der Grund für eine Melancholie, die ihn stets belauert.
Sein Wahlkampf war erfüllt von Dauerbegeisterung. Doch nun kommt der Augenblick der Wahrheit: Kann Emmanuel Macron das zerrissene Frankreich einen?
Wenn Menschen so denken würden wie Computer, wären alle Probleme lösbar, sagen Computerwissenschafter. Warum nur wollen wir das nicht einsehen?
Von Musse und Müssiggang, vom unbeschwert-spielerischen Umgang mit der Kunst erzählt die 57. Kunstbiennale in Venedig. Sie feiert dabei vor allem die Kunst selber – ganz ohne übergeordnetes Thema.
Alberto Giacomettis Druckgrafik ist Arbeit an der Erscheinung der Wirklichkeit. Im Catalogue raisonné wird dies endlich dokumentiert.
Salon-Bolschewismus macht sich in Kassel breit. Oder ist alles nur Theater, Politkitsch, «Performance»?
Die Wohnungsnot beflügelt Architekten neuerdings, phantasievolle Miniaturhäuser zu entwerfen. Zu wenig beachtet wird hierbei die Frage nach der menschenwürdigen Mindestgrösse von Wohnraum.
In Zeiten der Globalisierung sollten Städte wie Zürich durch unverwechselbares Aussehen punkten. Leider tut die Limmatstadt das Gegenteil: Historische Häuser werden abgerissen, seelenlose Neubauten wie nun jener der Swiss Re entstehen.
Der amerikanische Regisseur Mike Mills erweist sich auch in seinem neuen Film als feinfühliger Entdecker der Generationendynamik. Es ist ein so zärtlicher wie witziger Liebesbrief an alle Mütter.
Oscarpreisträger Raoul Peck beginnt seine kinematografische Annäherung an den grossen materialistischen Vordenker vielversprechend. Bietet er mehr als eine bebilderte Geschichtslektion?
Der amerikanische Schauspieler Michael Parks ist tot. Bekanntheit erlangte er vor allem mit Filmen von Quentin Tarantino und Kevin Smith.
Shirley MacLaine spielt eine kontrollsüchtige Geschäftsfrau, die eine Journmalistin mit ihrem Nachruf beauftragt. Ein schwieriges Unterfangen, denn niemand hat für die Egomanin ein gutes Wort übrig.
Einen herkömmlichen Musik-Tanz-Film hatte die spanische Dokumentaristin Arantxa Aguirre mit ihrer zweiten Arbeit über das Béjart Ballet Lausanne sichtlich nicht im Sinn.
Der erste Kinodokumentarfilm des Kärntner Regisseurs Robert Schabus ist eine so nüchterne wie ernüchternde Bestandesaufnahme der Bedingungen industrialisierter Landwirtschaft am Beispiel Österreich.
Chan-wook Parks neuer Film, ein erotischer Thriller nach dem Roman von Sarah Waters, verwirrt und betört – mit sinnlicher Opulenz und nach den kunstvollen Regeln des «Rashomon»-Prinzips.
Die Netflix-Serie «Girlboss» zelebriert ein Mädel-Startup im Milieu der Millennial-Generation. Sie basiert lose auf der gleichnamigen Autobiografie der Online-Fashion-Queen Sophia Amoruso.
Ein «Polizeiruf», der an einem Ort in nur einer Nacht spielt: Kommissar von Meuffels ermittelt in einem Pflegeheim, in dem der Tod Alltag ist.
«Muttertag» titelt die Folge passend an diesem Sonntag, der nicht mit hübsch gekritzelten Bildchen der lieben Kleinen beginnt. Serviert werden vielmehr gleich zwei Leichen.
Ist das jetzt der letzte Münchner «Tatort» mit Batic und Leitmayr? Batic jedenfalls zieht in «Der Tod ist unser ganzes Leben» Bilanz über Lebensmisere und Misere polizeilicher Ermittlungsarbeit.
Bibi Fellner und Moritz Eisner ermitteln im Wiener «Tatort» intern. Das führt zu typisch österreichischen Hierarchiefragen. Schön anzusehen!
Der Wiener Sozialphilosoph und Buchautor Alfred Pfabigan über unser seltsam mörderisches Sonntagsritual.
Die Philharmonia Zürich unternimmt erstmals eine grössere Europatournee. Als besondere Attraktion kommt die Stargeigerin Anne-Sophie Mutter mit, die jedoch nicht in allen Belangen überzeugt.
Eine tönende Wundertüte aus Witten: Warum zeitgenössische Kammermusik doch noch eine Zukunft hat, war bei den 49. Tagen für neue Kammermusik zu erleben.
Vinicio Capossela zählt zu den faszinierendsten Figuren der italienischen Musikszene. Fabelwesen der italienischen Folklore präsentiert er mit mittelamerikanischen Klängen.
Was will uns die neue Anzeigenkampagne der Zürcher Tonhalle-Gesellschaft bloss sagen?
Die Schweizerische Nationalphonothek stellt auf ihrer Internetseite eine Sammlung mit Biografien Schweizer Jazzmusiker zur Verfügung. Die Einträge wurden von Bruno Spoerri herausgegeben.
Zwei eindrückliche Bücher beschreiben das Leben von Österreichs Maria Theresia aus konträren Perspektiven.
Jeder Schriftsteller weiss ein Buch zu nennen, das ihn entscheidend prägte. So auch der Libyer Hisham Matar. Doch es gibt einen Unterschied: Er kennt weder dessen Titel noch den Namen des Verfassers.
Im Lesesaal der Museumsgesellschaft kann man - natürlich lesen, und zwar in aller Ruhe. Aber nicht nur das.
Die Schweiz sollte ein positives Selbstverständnis als Migrationsland entwickeln, meint das Forum Aussenpolitik. Doch fragt sich, wie weit sich die Autoren auf Forschungsresultate berufen können.
Wie sich Geistesgeschichte am Leitfaden der Beziehung von Mensch und Meer schreiben lässt, zeigt Gunter Scholtz in einem lesenswerten Buch.
Das Stuttgarter Ballett trennt sich zum Ende dieser Spielzeit überraschend von seinem erfolgreichen Hauschoreografen Demis Volpi. Was sind die Hintergründe?
Der deutsche Dramatiker Roland Schimmelpfennig ist ebenso erfolgreich wie produktiv: Am Theater Basel glückt dem Belgrader Regisseur Miloš Lolić die Schweizer Erstaufführung von «Idomeneus» – in Teilen.
Schmerz in Schönheit am Residenztheater München: Martin Kušej und Albert Ostermaier hieven Eis auf die Bühne und zeigen mit einem politisch aufpolierten «Phädra»-Projekt Tragik in Hochglanzqualität.
Der Choreograf Demis Volpi inszeniert Benjamin Brittens letzte Oper nach der Erzählung von Thomas Mann als todesdüsteren und -trunkenen Sinnenrausch – mit zwei grossartigen Sänger-Darstellern.
Zwei neue Intendantinnen für Hannover – und ein herber Verlust für das Theater Basel.
Die Gründer von Beurret & Bailly kennen den Kunstmarkt aus jahrzehntelanger Erfahrung. Ihr Programm stellen sie zusammen mit viel Gespür und dem Vertrauen darauf, dass Qualität letztlich gewinnt.
Die Kunst steht derzeit im Mittelpunkt in New York. Neben der Frieze findet die aus Maastricht nach New York importierte Tefaf statt, mit einem reichen Aufgebot an moderner Kunst und Design.
Viel Wirbel um die gerade eröffnete Art Cologne: Eine neue Kunstmesse werde in Düsseldorf entstehen. Überdies kritisiert Messe-Chef Daniel Hug die Globalisierungsbestrebungen der Art Basel.
Er habe immer daran geglaubt, dass die Gutai-Gruppe irgendwann einmal anerkannt sein werde, auf der ganzen Welt. Anlässlich seiner ersten Solo-Show in England ist Tsuyoshi Maekawa nach London gereist.
Kunst ist in den geweihten Museumshallen etwas Heiliges. Anders im Kunsthandel. Hier hat die Kunst nur einen Zweck: für den Kunstfreund und potenziellen Käufer da zu sein.
El Frauenfelder würde Bilder als lebendige Informationsträger beschreiben, die zu uns sprechen. Die Malerei ist für die Schweizer Künstlerin indes ein Kampf und ein einziges Schlachtfeld.
Wer ist die Dame auf dem Bild? Ist sie die Besitzerin der beiden Pferde auf der linken Seite? Uwe Wittwers Beitrag zur Serie «Kunst für die NZZ» befragt den Erinnerungsraum von Bildern.
Der Konzeptkünstler Lawrence Weiner kreiert poetische Textbilder. Er liebt das Wasser und hat das menschliche Streben nach Glück im Sinn.
Die weltweiten Auswirkungen der Reformation führt eine gelungene Berliner Ausstellung vor Augen: «Der Luthereffekt».
Während die Reformation im Gange war, ist der Grundstein für die spätere globalisierte Wirtschaft und eine international vernetzte Schweiz gelegt worden.
Für viele Juden war Luther nicht einfach Antijudaist, sondern Antisemit. Hitlers Wüten wollen sie ihm dennoch nicht anlasten. Sie sehen viel Verbindendes zwischen Protestantismus und Judentum.
Die Boulevardpresse hatte einen wesentlichen Einfluss aufs britische Ja zum EU-Austritt. Das macht eine umfassende Analyse des King's College London deutlich.
Den öffentlichen Auftrag will der neue SRF-Kulturchef in einem umfassenden Sinn wahrnehmen. Für Stefan Charles gehören auch die Spartenradios Klassik, Jazz und Pop dazu.
Ein Technikinstitut von ARD und ZDF hätte sehr viel Geld mit Patentrechten verdienen können. Stattdessen mussten die Sender Millionen Euro nachschiessen.
Im vergangenen Jahr konnte das "Wall Street Journal" deutlich mehr Abonnements verkaufen. Beobachter vermuten einen Zusammenhang mit der Wahl von Trump.
Das Aufdecken von Skandalen ist selten ein rentables Geschäft. Trotz widrigen wirtschaftlichen Umständen geben die Redaktionen Geld für Recherchen aus. Warum?
Langsam, aber sicher werden die IS-Milizen aus dem Nordirak verdrängt. Abbie Trayler-Smith hat mit Frauen über die Zeit der Schreckensherrschaft gesprochen und sie porträtiert.
Fünf Jahre lang fotografierte Nic Bezzina auf Open-Air-Festivals in Europa und Australien. Das Geschehen auf der Bühne interessierte ihn dabei wenig – seine Stars waren die Zuhörerinnen und Zuhörer.
Cheerleaders mit knappen Röckchen und rosigen Backen – ein uramerikanisches Bild. Aber nun erhalten sie Konkurrenz von einer japanischen Formation, deren Tänzerinnen im Durchschnitt 70 Jahre zählen.
Für arme Menschen, so denkt man, muss ein behindertes Kind eine grosse Belastung sein. Aber die vom Zika-Virus betroffene Sophia hat ihre Familie zusammengeschmiedet und ihr neue Perspektiven gegeben.
Cannes steht vom 17. - 28. Mai wieder ganz im Zeichen des Films. Im Kampf um die begehrte Goldene Palme konkurrenzieren 19 Filme.
Eine Delegation rund um Bundesrat Alain Berset hat am Freitag den Schweizer Pavillon an der Biennale Venedig eröffnet. Die Ausstellung dreht sich um den Künstler Alberto Giacometti und soll «nationalstaatliche Identitätskonzepte und kulturpolitische Kontexte reflektieren».
Von Musse und Müssiggang und vom unbeschwert-spielerischen Umgang mit der Kunst erzählt die 57. Kunstbiennale in Venedig – und feiert dabei vor allem die Kunst selber, ganz ohne übergeordnetes Thema.
Das Auto kann man lieben oder hassen; gleichgültig lässt es niemanden. Während neue Autos vor allem umweltfreundlich oder sogar selbstfahrend sein sollen, gehen die emotionalen Aspekte oft vergessen.
Wir präsentieren jede Woche einen Kulturschnipsel. Erkennen Sie, was dahintersteckt?
Und das ist eine fantastische Nachricht. Stattdessen gibt es in Sadcom-Formaten wie «Love» und «Master of None» Relevanz, Zeitgeist – und eine ganz eigene Komik.
Emma und Georg Herwegh, beide vor 200 Jahren geboren, liebten sich in kriegerischen Zeiten – und lebten etliche Jahre in Zürich.
Marc Höchner kuratiert die Sonderausstellung «Luther und die Deutschen». Er ist nicht etwa deutsch und evangelisch, sondern Schweizer und Jude.
Zwei Dutzend Ausstellungen über die Folgen menschlicher Eingriffe in die Realität – das Beste von den Bieler Fototagen 2017.
Die Video-Essays des Amerikaners Evan Puschak sind schwindelerregend dicht und witzig.
Inzwischen ist bekannt, welche Länder untereinander Punkte vergaben. Die Schweiz erhielt solche von überraschender Seite.
Gestern wählte Nordrhein-Westfalen, im September wählt ganz Deutschland. Adrian Arnold, Berlin-Korrespondent von SRF, legt dazu ein politisches Buch vor. Es ist leider ein Schnellschuss.
Die einen feiern ihn, die anderen sind von seinem Mitteilungsbedürfnis genervt: Was treibt Campino, den Sänger der Toten Hosen, an?
Zur 70. Ausgabe zeigt das Festival von Cannes erstmals zwei Netflix-Filme im Wettbewerb. Damit beginnt das Kinosystem zu wanken.
Am Mittwoch startet das glamouröseste Filmfestival der Welt. Dazu fünf Episoden, die weltweit für Aufsehen sorgten.
Er machte den Kaiser zum Kastraten und die Oper lebensfähig: Claudio Monteverdi war der bedeutendste Komponist der italienischen Musik. Jetzt wird sein 450. Geburtstag gefeiert.
Im Zürcher Kongresshaus wurde der Prix Walo verliehen. Die Sieger.
Salvador Sobrals Stimme ist ein Uhrmacherwerkzeug zwischen all den Vorschlaghämmern. Beim ESC siegt einmal nicht die konstante Überwältigung.