Einmal mehr überzeugte der Wiener «Tatort», diesmal mit einem düsteren Krimi.
Das Sechseläuten ist auch die Geschichte einer Disziplinierung: Aus dem einst wilden Volkfest wurde ein gesitteter Umzug der Bourgeoisie.
Gabriel Vetter klärt mal kurz eine sehr wichtige Frage.
Der Rocker schrieb im Web ab – und verbreitete so eine urbane Legende.
Die US-Historikerin Deborah Lipstadt hat einst einen Prozess gegen den britischen Holocaust-Leugner David Irving gewonnen. Seine Methoden fänden sich bei Trump wieder, sagt sie.
Vor 20 Jahren startete Kika, der Kinderkanal. Seitdem melden sich jeden Tag Kinder mit Hunderten Bildern und Basteleien – und wütende Erwachsene.
Als Bernie Sanders kurzzeitig zum Star der US-Politik aufstieg, flog der Genfer Lionel Rupp nach New York. Sein Porträt enttäuschter «Bernie Bros» läuft nun in Nyon.
Die Schweiz hat mit Noël Studer einen neuen Schach-Grossmeister.
Jeff Koons hat Handtaschen designt. Sie sind haarsträubend hässlich, natürlich.
Der schwule Schriftsteller Édouard Louis sagt, seine Eltern seien «reaktionär, misogyn und homophob». Trotzdem versteht er, warum sie den Front National wählen.
Debbie Harry alias «Blondie» bringt ihr neues Album «Pollinator» heraus. Und man fragt sich, ob nicht eigentlich ihre Person der Hit ist.
Die Gehirnaktivität beim Trailerschauen soll zeigen, ob ein Film zum Kassenschlager wird.
Das Royal Philharmonic Orchestra unterstützt die Krebsforschung – mit einem ungewöhnlichen Auftritt.
Im Herbst kommt O.J. Simpson wohl frei. Bis dann rollt eine TV-Serie den Fall nochmals auf. Das ist spannender als jeder «Tatort».
US-Schriftsteller Benjamin Kunkel ist der Darling der amerikanischen Linken. Er hofft auf eine Revolution – eine schweizerisch friedliche.
Der erfolgreichste amerikanische Fernsehkommentator der letzten 15 Jahre muss gehen.
Es ist ja eigentlich nicht vorgesehen, dass Musik von Haydn, Ligeti oder Dowland mit dem Akkordeon gespielt wird. Die Schweizerin Viviane Chassot tut es trotzdem – überzeugend. Und demnächst auch in Zürich.
Der Musikmarkt findet gerade seine Kunden wieder. Der Präsident der Deutschen Grammophon ist überzeugt, dass ein Traditionslabel mit den Umbürchen konstruktiv und gewinnbringend umgehen kann.
Bibi Fellner und Moritz Eisner ermitteln im Wiener «Tatort» intern. Das führt zu typisch österreichischen Hierarchiefragen. Schön anzusehen!
In seiner zweiten Einspielung der Matthäus-Passion entwickelt John Eliot Gardiner mit seinen bewährten Ensembles und hervorragenden Solisten einen radikalen neuen Bach-Stil.
Basteln die Franzosen an der nächsten Revolution? Der Philosoph und Frankreich-Kenner Peter Sloterdijk sagt: Friedlich bleibt die Lage nur dann, wenn das Volk sich mit den Reichen arrangiert.
Nachdenken ist schön. Manchmal auch schmerzhaft. Aber es ist vor allem eins: unfruchtbar. Es bringt Sie nicht weiter. Was aber hilft?
In Hans Op de Beecks Wunderland fühlt man sich an die Perspektivwechsel der Alice erinnert, gibt es doch häufig Massstabsvergrösserungen oder -verkleinerungen in seinen skrupulös gebauten Modellen.
Der Tscheche Jakub Hrůša rückt als neuer Chefdirigent der Bamberger Symphoniker überraschend die Herkunft des Traditionsorchesters in den Fokus – eine aufregende Spurensuche hat begonnen, auch auf CD.
Die Original Dixieland Jass Band nahm vor hundert Jahren eine erste Schallplatte auf. Sie gilt als erste Schallplatte des Jazz überhaupt.
«Semper Femina» heisst das neue Album von Laura Marling. Darauf unterläuft die britische Folksängerin musikalische Stereotypen ebenso wie klischierte Frauenrollen.
Zbigniew Herbert (1924–1998) war einer der wortführenden polnischen Dichter seiner Generation. Bekannt wurde er mit seiner Alter-Ego-Kunstfigur Herr Cogito. Beim Wiederlesen offenbaren sich Schwächen.
Der gefeierte Liedsänger Christian Gerhaher und sein ständiger Klavierbegleitzer Gerold Huber legen eine Einspielung von Brahms' Zyklus vor, für die Martin Walser neue Zwischentexte verfasst hat.
Auch Bücher haben ihre Schicksale. Ein besonders fieses allerdings hat sich Noëlle Revaz in ihrem satirischen Roman ausgedacht.
In Ungarn ist das politische Klima unter Viktor Orbán so vergiftet, dass Schriftsteller sich kaum noch kritisch zu Wort melden. Für eine Anthologie machten sie eine löbliche Ausnahme.
Der Vorwurf der Islamophobie macht Kritik am Islam unmöglich. Das ist gefährlich, gerade für Muslime.
Unsere Kultur wird gewöhnlich als eine narzisstische charakterisiert. Dieses Selbstdesign schafft einen zweiten, künstlichen Körper, der den Körper des Menschen potenziell ersetzt und überlebt.
Die Postmoderne mit ihrer Auflösung des Wahrheitsbegriffs hat dem neuen Chef im Weissen Haus den Boden bereitet. Nun reagieren die einstigen Apologeten der Beliebigkeit empört und wollen die schöne alte Wahrheit zurück.
Ist der Durchschnitt der goldene Mittelweg, das Mass aller Dinge? Nein, meint der Neurowissenschafter Robert Sapolsky – er ist ein abstraktes Konzept, an dem wir uns nicht messen sollten.
Das klassische Produktdesign stirbt aus. Knöpfe, Kanten und greifbare Formen verschwinden. Nutzeroberflächen und Sprachsteuerung sind die neue gute Form.
Spektakuläre Gegenüberstellungen: Sehen wird zur sinnlichen Erfahrung, Augenlust zum Gewinn und zur staunenden Belehrung.
Mit ihren Museen in Köln und London haben Schweizer Architekten einen europäischen Ziegelhype ausgelöst. Dieser zeitigt vor allem in London beachtliche Ergebnisse zwischen Innovation und Tradition.
Seit Jahrzehnten bauen Jugendliche in Burundi Modellautos. Das ist weit mehr als nur ein Spiel.
Die internationale Kunst-Bourgeoisie passt nicht recht hierher. Wie ein Fremdkörper wandelt sie durch Athen, das in seiner heruntergewirtschafteten Zerschlissenheit höchst leprös erscheint.
Alternative Fakten gibt es nicht: Der Film von Mick Jackson schildert den Prozess des britischen Holocaust-Leugners David Irving gegen die amerikanische Historikerin Deborah E. Lipstadt.
Essen ist im Kino oft sinnlich und sinnstiftend. John Lee Hancocks Film über den Siegeszug von McDonald's feiert hingegen die Verführungskraft des Kapitalismus.
Nicole Garcias Adaptation des subtilen Romans von Milena Agus porträtiert eine Frau, deren Leben zwischen Fragilität und Verlangen oszilliert.
Dieses winzige Zürcher Filmfestival hat sein Zentrum in das Bernhard-Theater verlegt, ändert aber nichts an seinem bewährten Ansatz: Bis Ende Woche werden Filmklassiker mit frischen Sinneseindrücken wiederbelebt.
In der Satire der argentinischen Regisseure Gastón Duprat und Mariano Cohn hadert ein Schriftsteller mit seinem Nobelpreis, reist aber in seine Heimat, um sich feiern zu lassen, mit ungeahnten Folgen.
Zach Braffs Komödie über drei rüstige Rentner, die zu Bankräubern aus Not und modernen Robin Hoods werden, fügt sich in die Reihe der in den letzten Jahren in Mode gekommenen Altherrenkomödien.
Matthew McConaughey spielt in diesem Unterhaltungsfilm einen Glücksritter auf der Suche nach Gold - und dem grossen Erfolg am Finanzmarkt. Bis zum Absturz.
Der Wiener Sozialphilosoph und Buchautor Alfred Pfabigan über unser seltsam mörderisches Sonntagsritual.
In Dortmund geht es um Terror. Damit rückt das Team um Hauptkommissar Faber in unheimlichem Realismus an die Gegenwart heran. Und liefert den besten «Tatort» seit langem.
Der Islamkritiker Hamed Abdel-Samad und die Journalistin Nazan Gökdemir suchen in Deutschland, Belgien und Spanien den innermuslimischen Dialog. Eine filmische Reise über teils heftige Begegnungen.
Die US-Serie «Feud» lässt derzeit einen legendären Abnützungskampf zweier Hollywood-Stars wiederaufleben: Jessica Lange und Susan Sarandon spielen Bette Davis und Joan Crawford.
Neben den Ermittlern Ringelhahn und Voss tritt viel Personal auf im «Tatort» aus Franken. Ein Anschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft fordert eine Tote und gibt Anlass zu viel Schwarz-Weiss-Malerei im Flüchtlingsmilieu und darüber hinaus.
«Charité», «You Are Wanted», «Der gleiche Himmel» – deutsche TV-Serien boomen. Mit «4 Blocks» über einen libanesischen Clan in Berlin-Neukölln ist nun auch endlich der lange erwartete Knaller in Sicht.
Seine Lehrer prophezeiten ihm eine Karriere als Anwalt oder Politiker. Doch James Newell Osterberg alias Iggy Pop entschied sich für die Rockmusik. Nun wird der Punk-Pionier siebzig.
Kendrick Lamar hat hohe Erwartungen geweckt. Sein neues Album «Damn» aber enttäuscht nicht. Er brilliert in der Mehrstimmigkeit seiner Rollenspiele.
Rhiannon Giddens und Valerie June haben neue Alben herausgebracht. Sie beweisen, dass die pointiertesten Protestsongs gegen Trumps Amerika aus dem Americana-Genre stammen.
Philippe Herreweghe veredelt gemeinsam mit dem Collegium Vocale Gent seine über Jahrzehnte gereifte Sicht auf Bachs Matthäus-Passion. Doch ist dieser Schönklang der Weisheit letzter Schluss?
Rockbands in der Tradition der Beatles haben die Pop-Kultur lange geprägt. Im letzten Jahrzehnt haben Gruppen wie The Strokes und The Libertines den Ton angegeben. Heute aber sind Gitarrenbands Aussenseiter der Pop-Szene.
Nina Bussmann beherrscht die grosse Kunst der Ambiguität. Bei einem Treffen in Berlin gibt die Schriftstellerin Einblick in ihr Denken und Schaffen.
Am Bosporus berauscht sich der Lyriker Nico Bleutge am Leuchten der Schiffe und schreibt Gedichte von funkelnder Klarheit.
Der langjährige Maghreb-Korrespondent und Filmemacher Samuel Schirmbeck diagnostiziert Denkverbote im Umgang mit dem Thema Islam und fordert eine produktive Islamkritik.
Vor vierzig Jahren wurde in Zürich der linke Rotpunktverlag gegründet. Nun geht die Pioniergeneration in den Ruhestand. Es folgen junge Leute nach mit neuen Ideen.
Marlon James stellt das 1976 knapp gescheiterte Attentat auf Bob Marley ins Zentrum seines sinistren jamaicanischen Gesellschaftspanoramas. Das Buch gewann 2015 überraschend den Man Booker Prize.
Nach dem Gewinn des Berner Tanzpreises 2016 zeigt Yu-Min Yang nun ab Samstag sein neues Ballett «Le Corbusier». Und für einmal steht darin nicht der Architekt im Mittelpunkt, sondern der Dichter.
Theater ist eine Alternative zur Netzgesellschaft. Es ist ein Experiment in Echtzeit. Die nächste Intendanz am Schauspielhaus Zürich muss die Chance nutzen.
Der Savogniner Theatermacher Giovanni Netzer lässt auf der Julierpass-Höhe einen Theaterturm errichten. Er geht damit ein Wagnis ein.
Nach kontroversen Neuproduktionen in Berlin und Hamburg fragt man sich: Warum ist Richard Strauss' symbolträchtige Oper heute so schwer auf die Bühne zu bringen?
Ein überraschender Exodus des Publikums bei den Salzburger Osterfestspielen offenbart ein Grundproblem solcher Elite-Festivals, die ihre programmatische Erneuerung vernachlässigen.
Er habe immer daran geglaubt, dass die Gutai-Gruppe irgendwann einmal anerkannt sein werde, auf der ganzen Welt. Anlässlich seiner ersten Solo-Show in England ist Tsuyoshi Maekawa nach London gereist.
Kunst ist in den geweihten Museumshallen etwas Heiliges. Anders im Kunsthandel. Hier hat die Kunst nur einen Zweck: für den Kunstfreund und potenziellen Käufer da zu sein.
Ein Fieber liegt in der Luft, wenn die Sammler auf einer Messe jeweils die Ersten sind, die Zugang zur präsentierten Kunst erhalten. Und die Verkaufszahlen belegen es: Sie werden fündig auf ihrer Suche. Was genau aber suchen sie eigentlich?
Kosmologie des Geldes: Was wird eigentlich verkauft an der Art Basel in Hongkong? Und was kostet diese Kunst? Natürlich sind es die Blue Chips des Kunstmarkts. Und sie sind Millionen wert.
Der Kunstmarkt kannte in den letzten Jahrzehnten nur eine Richtung: bergauf. Dabei hat kaum eine Branche derart von der Globalisierung profitiert wie diese. Naht nun aber die grosse Strukturkrise?
Wer ist die Dame auf dem Bild? Ist sie die Besitzerin der beiden Pferde auf der linken Seite? Uwe Wittwers Beitrag zur Serie «Kunst für die NZZ» befragt den Erinnerungsraum von Bildern.
Der Konzeptkünstler Lawrence Weiner kreiert poetische Textbilder. Er liebt das Wasser und hat das menschliche Streben nach Glück im Sinn.
Beim Beschreiben einer Zeichnung von Yves Netzhammer kommt man schnell an seine Grenzen. Alle Worte, die man wählt, fühlen sich auf seltsame Weise falsch an.
Für viele Juden war Luther nicht einfach Antijudaist, sondern Antisemit. Hitlers Wüten wollen sie ihm dennoch nicht anlasten. Sie sehen viel Verbindendes zwischen Protestantismus und Judentum.
Zum Erfolg der Reformation trugen auch die süddeutschen Reichsstädte Augsburg und Nürnberg bei. Sie waren wichtige Medienzentren, die die schnelle Verbreitung der protestantischen Lehre ermöglichten.
Im heutige Freistaat Bayern leben in manchen Regionen mehr Katholiken, in anderen überwiegend Protestanten. In der Landeshauptstadt München allerdings hat eine andere Gruppe die Mehrheit.
Wie kein Zweiter verkörperte Bill O'Reilly das Programm des amerikanischen Nachrichtensenders. Doch in seinem Kampf gegen den linken Zeitgeist hat er etwas unterschätzt.
Warum haben selbst gutbürgerliche Ausland-Türken für Erdogans Verfassungsreform gestimmt? Die bisherigen Antworten der Medien reichen nicht aus.
Der amerikanische TV-Sender Fox News trennt sich von seinem Star-Moderator Bill O'Reilly. Nachdem Vorwürfe der sexuellen Belästigung publik geworden waren, zogen mehrere Kunden ihre Werbung von seinem Fernsehprogramm zurück.
Der Ombudsmann hat Beschwerden gegen die SRF-Sendung "Einstein" zurückgewiesen. Die Beiträge über Verschwörungstheorien, in denen unter anderem der Historiker Daniele Ganser vorkam, seien korrekt gewesen.
Podcasts erobern massenweise den deutschsprachigen Markt, es wird von überall her und über alles geredet. Sich mit Qualität zu behaupten, ist nicht einfach.
Bhutan? Ja, das ist das Land, das sich am «Bruttonationalglück» orientiert und dafür teils bewundert, teils mit Kopfschütteln bedacht wird. Etwas von dieser Ambivalenz reflektiert auch unsere Bildserie.
Seit 20 Jahren widmet sich Serge Fruehauf einem ganz besonderen Thema: Er nimmt kleine und grosse Bausünden in den Fokus, die uns eine missverstandene architektonische Nachkriegsmoderne beschert hat.
Der Konflikt in der Ostukraine rückt allmählich aus dem Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit. Aber Alex Masis Bildreportage lässt uns den Opfern des Krieges einmal direkt ins Gesicht schauen.
Als Jugendlicher hat Seamus Murphy seine Heimat gehasst. Aber mit dem geschulten Auge des Fotografen lernte er, ihren verqueren Charme zu entdecken.
In Hans Op de Beecks Wunderland fühlt man sich an die Perspektivwechsel der Alice erinnert, gibt es doch häufig Massstabsvergrösserungen oder -verkleinerungen in seinen skrupulös gebauten Modellen.
Seine Lehrer prophezeiten ihm eine Karriere als Anwalt oder Politiker. Doch James Newell Osterberg alias Iggy Pop entschied sich für die Rockmusik. Nun wird der Punk-Pionier siebzig.
Spektakuläre Gegenüberstellungen: Sehen wird zur sinnlichen Erfahrung, Augenlust zum Gewinn und zur staunenden Belehrung.
In den siebziger Jahren begannen Jugendliche in Burundi, aus Metallabfällen Modelle von Autos, Fahrrädern, Flugzeugen und Motorrädern zu basteln. Für viele wurde der Modellbau zu einem Broterwerb. Und das ist noch heute so.