Kein deutsches Theater steht so in der Kritik wie die Münchner Kammerspiele. Nach der Absage einer grossen Produktion und den Kündigungen von drei Schauspielerinnen wird von den «Jammerspielen» gesprochen. Im Kreuzfeuer steht ein Mann: Intendant Matthias Lilienthal.
Die Identitären sind die Spontis der Neuen Rechten. Sie denken völkisch, sind aber smart, subversiv, jugendlich und kennen die Codes der Pop-Kultur: Sieht so die Zukunft des Rechtsextremismus aus?
Bob Dylan lässt sich in Stockholm würdig vertreten durch zwei Frauen: Patti Smith singt, und beim Festbankett liest die amerikanische Botschafterin in Schweden, Azita Raji, Dylans Dankesrede vor.
Der SRF-Zweiteiler «Gotthard» sucht nach dem menschlichen Gesicht hinter dem Jahrhundertereignis des Gotthardtunnelbaus. Dabei bleibt von der dramatischen Historie fast nur Kolportage übrig.
Früher gab man Konzerte, um seine Alben bekannt zu machen. Heute ist es umgekehrt. Auch neue Tonträger der Zürcher Phil Hayes & The Trees, Fai Baba und RizzoKnoR haben Live-Charakter.
Sie war eine Ikone: Maria Callas, die weltberühmte Sopranistin. Ihrem an Triumphen und Skandalen gleichermassen reichen Leben widmet die Berner Tanzkompanie ihren neuesten Ballettabend.
Gerade wurde «postfaktisch» zum Wort des Jahres erkoren. Doch was meint das Wort denn eigentlich? Und gibt es die reinen Fakten überhaupt, von denen die Populisten der Gegenwart sich verabschiedet haben sollen?
Die deutsche Tragikomödie «Toni Edmann von Maren Ade ist als bester europäischer Film ausgezeichnet worden. Das gab die Europäische Filmakademie am Samstagabend in Breslau bekannt.
Drei Berliner «Tatort»-Folgen lang stellte sich die Frage: War Hauptkommissar Robert Karow an einem Mord beteiligt? «Dunkelfeld» liefert nun eine fulminante Auflösung und lässt dennoch ein paar Fragen offen.
Der Schriftsteller Thomas Hürlimann schreitet auf seinem Weg des mystischen Lebens 14 Schreibstationen ab. Sein Kreuzweg durch Theologie und Literatur gerät zu einem Höllentrip der Zahlen.
Bernard Haitink gelingt mit dem Tonhalle-Orchester eine überwältigend stimmige und klanglich ausbalancierte Wiedergabe der 9. Sinfonie von Anton Bruckner. Bei Beethovens 5. Klavierkonzert mit dem Solisten András Schiff ist die Balance auf andere Weise ein Thema.
Der französische Philosoph und dezidierte Sozialist Alain Badiou trat in Zürich zu einem munteren Gespräch auf. Seine Sicht auf die Welt ist so simpel wie überholt.
Die zugewanderten polnischen Einwohner Breslaus haben die Stadt der vertriebenen Deutschen zunächst als fremd empfunden. Mittlerweile haben sie die Zeitschrunde als Raum der Freiheit entdeckt.
In der Geschichte Berlins spielt Schlesien eine bedeutende Rolle. Doch nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die engen Beziehungen zerstört.
Kann eine Lärmschutzmassnahme rassistisch sein? Aber ja, meinen die Gegner der Mauer, die in München-Neuperlach ein Flüchtlingsheim von einem Wohnviertel trennt.
Mit Donald Trump kommt vielleicht der erste wissenschaftsfeindliche Präsident ins Weisse Haus. Seine ersten Personalentscheide verheissen diesbezüglich wenig Gutes.
Donald Trumps Wähler haben seinen Reden das Versprechen entnommen, ihnen das gute einfache Leben im Rahmen nationaler Grösse zurückzugeben. Aber wessen Leben wäre dies?
Die 9289 Kilometer lange «Transsib» zwischen Moskau und Wladiwostok gehört als Rückgrat des «Grossen Russland» zur russischen Mythologie. Doch wird, wer damit reist, nicht auf die russische Seele stossen.
In München entsteht ein Sudetendeutsches Museum. Ab 2018 wird hier an die Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten erinnert.
Während die Bauten in Berlins Mitte immer preussischer aussehen, setzen die Häuser zunehmend auf Weltkultur. – Weshalb das alles so gut zu Berlin passt.
Dass Millionen von Menschen in Sibirien umkamen, lastet auf der Seele der Nation – würde man meinen. Die Russen aber sehen den Gulag als Teil einer Geschichte, die weitaus bedeutsamer ist.
Jugendliche aller Länder sind unterwegs. Viele Engländer, halb Skandinavien. Budapest ist Partystadt – trostlos und tröstlich zugleich.
Das Kunstmuseum Bern zelebriert mit dieser Ausstellung eine Sammlung, die sich seit über vierhundert Jahren in fürstlichem Besitz befindet und bis heute erweitert wird.
Sie überlässt sich der Wirkung von Alltagsobjekten und versucht etwas Ehrgeiziges: der Verbindung von Ding und Wort nachzuspüren, jenseits der digitalen Bilderflut, der wir täglich ausgesetzt sind.
Eine Ausstellung in Stuttgart zeigt Spaceframes und Farbexplosionen von Francis Bacon und gibt Einblick in die verschiedenen Räume des Künstlers.
Die erste grosse Ausstellung unter der neuen Leitung von Andreas Ruby transformiert das Schweizerische Architekturmuseum Basel in eine Bildergalerie. Gezeigt werden Arbeiten von 162 Architekten.
Er hat der Swatch ihre Form gegeben, vor allem aber hat er Form und Design überall mit offenen Augen wahrgenommen: Der Schweizer Designer Jean Robert ist 71-jährig gestorben.
Er hat gebrochene Männer, Schurken – und viele Helden gespielt. Nun hat der amerikanische Schauspieler Kirk Douglas das biblische Alter von hundert Jahren erreicht.
Das Human Rights Film Festival will den Blick auf die Welt schärfen. «Oscuro animal» aus Kolumbien tut das. Und wie.
Der frankokanadische Regisseur Denis Villeneuve, dessen Sequel «Blade Runner 2049» mit Spannung erwartet wird, hat sich mit «Arrival» erstmals im SF-Genre versucht. Er erzählt von der Kontaktaufnahme mit Aliens.
Die Dokumentation von Ulrich Seidl ist ein hervorragender Film über die Jagd – und nicht lediglich eine Abrechnung mit dem Jagdtourismus, wie ihn auch wohlhabende Europäer praktizieren.
Ein Lob auf Merkel: Die Arte-Dokumentation «Angela Merkel: Die Unerwartete» zeichnet abseits des alltäglichen Merkel-Flüchtlingspolitik-Bashing den Werdegang der Politikerin nach. Das Ergebnis ist ein hochspannender Film über Machtverhältnisse.
Im letzten «Tatort» aus Konstanz steigt viel Nebel über dem Bodensee auf: Abschied von Klara Blum und Kai Perlmann.
In Fernsehserien wird die Frage nach dem Verhältnis von Gewalt und Zivilität seit «The Sopranos» immer wieder abgewogen. Ein herausragendes Beispiel ist die italienische Serie «Gomorrha».
Was Nutzer bereits seit längerem fordern, wird nun gewährt: Netflix ermöglicht Download von ausgewählten Sendungen.
Der neue «Polizeiruf 110: Sumpfgebiete» aus München erzählt raffiniert von Korruption und schwarzen Bankkonten in der Schweiz. Der Fall bringt Kommissar Hanns von Meuffels beinahe zur Verzweiflung.
Am Freitag stellt Netflix vier neue Filme der Kultserie «Gilmore Girls» online. Sherman-Palladino konnte endlich ihr Werk vollenden.
Die Roots von Sergio Mendoza liegen beidseits der mexikanisch-amerikanischen Grenze. Die Einflüsse von Cumbia und Rock sind auch auf dem zweiten Album seines Orkesta Mendoza nicht zu überhören.
Es ist ein Gipfeltreffen eigener Art, wenn binnen einer Woche erst das Freiburger Barockorchester mit René Jacobs und dann das Balthasar-Neumann-Ensemble unter Thomas Hengelbrock in Zürich gastieren.
Der britische Rockgitarrist Greg Lake, bekannt geworden durch das Trio Emerson, Lake and Palmer, ist tot. Er starb im Alter von 69 Jahren an einem Krebsleiden.
Der Intendant des Luzerner Sinfonieorchesters, Numa Bischof Ullmann, spricht über die Folgen der drohenden Sparbeschlüsse des Kantons und fordert eine verantwortungsvollere Kulturpolitik.
Demnächst dürfte der Luzerner Kantonsrat Einsparungen beschliessen, die auch den Kulturbereich betreffen. Zu Recht fordern die Betroffenen mehr politischen Gestaltungswillen statt Rasenmäher-Sparen.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durchlief Japan eine Zeit tiefgreifender gesellschaftlicher Umbrüche. Natsume Soseki hat den Geist der «Meiji-Epoche» wie kein anderer zu fassen vermocht.
Vor hundert Jahren wurde der Schriftsteller Wolfgang Hildesheimer geboren. Seine Mozart-Biografie wurde zum Bestseller. Hildesheimer starb 1991 in Poschiavo, wohin er sich als bildender Künstler zurückgezogen hatte.
Ein eben erschienenes Handbuch erschliesst Leben und Werk des Dichters Gottfried Keller. In mancher Hinsicht erscheint er heute als ein Vorbote der Moderne.
Der im Exil lebende iranische Autor Abbas Maroufi schlägt eine besonders dunkle Seite der Geschichte auf. In gewagten Zeitsprüngen schildert er die iranische Revolution und ihren blutigen Nachgang.
Peter-André Alt erzählt das Leben Sigmund Freuds noch einmal. Herausgekommen ist ein gut zu lesendes Buch, das dennoch ärgert.
Simon Stone übersetzt Tschechows Seelenthemen in eine ganz und gar heutige, oft drastische Sprache und macht die «Drei Schwestern» dem Publikum sozusagen mundgerecht.
Zur Inaugurazione dirigiert Riccardo Chailly an der Scala erstmals wieder die Urfassung von Puccinis «Madama Butterfly», die hier bei der Uraufführung 1904 ein Fiasko erlebte. Die Regie könnte sich etwas von Chaillys Gestaltungswillen abschauen.
Sie lassen sich Zeit, viel Zeit, die Tänzer in Lea Moros neuem Stück: «(B)reaching stillness» ist eine Studie zur Dialektik von Bewegung und Stillstand.
Al Pacino und Christopher Walken sprechen im Film seine Textzeilen. Nun ist zum ersten Mal in der Schweiz ein Bühnenstück von Noah Haidle zu sehen: So viel Blut wie in «Alles muss glänzen» war selten.
Er war Komödiant, Komiker, Kabarettist. Und er war ein grosser Schauspieler: Vor hundert Jahren wurde Ruedi Walter geboren.
Die Londoner Altmeisterauktionen waren dank konservativen Schätzungen von starker Nachfrage geprägt.
Die Hauptauktion der Villa Grisebach bescherte dem Berliner Haus Gebote aus aller Welt. In der gesamten viertägigen Auktionsfolge wurden 34 Millionen Euro eingespielt – ein deutsches Rekordresultat.
Was, wenn Donald Trump der Ersteigerer des Willem de Kooning wäre, der Mitte November bei Sotheby's in New York zum Aufruf kam?
Was ist es bloss, das diese Satellitenmessen rund um die Art Basel Miami Beach so sehenswert macht? Man sieht hier Dinge, die einem die Augen öffnen können für das, was gute Kunst eben zu guter Kunst macht.
Glamourös war sie schon zu Beginn vor fünfzehn Jahren. Mit leuchtturmartigen Solitären fährt die Art Basel Miami Beach an der diesjährigen Ausgabe den ganz grossen Kunstmarkt auf.
Die Methode des Psychological Targeting ist interessant. Hat sie aber tatsächlich eine entscheidende Rolle bei Donald Trumps Wahlsieg gespielt?
Journalisten schütteln den Kopf über Verschwörungstheorien. Allerdings leiden sie auch an Leichtgläubigkeit.
Während die Medienanbieter mit Finanzierungsproblemen kämpfen, ist die von Firmen finanzierte Publizistik im Aufschwung. Eine Studie beurteilt den Trend skeptisch.
Der "Tages-Anzeiger" verstärkt die Kooperation mit der "Süddeutschen Zeitung". Er kauft sich in deren Korrespondentennetz ein.
Die Basler Zeitung nannte in einem Artikel über die Kesb den Namen einer Sozialarbeiterin. Damit hat sie gegen den Pressekodex verstossen, sagt der Presserat.
So laut wie diese Generation ist keine mehr aufgetreten: Die 68er inszenierten sich als Speerspitze einer westlichen Kulturrevolution, doch ihre Wirkung wird überschätzt.
Wie stark Generationen und Zeitalter durch Alltagsgegenstände geprägt sind, zeigen die Bilder, die NZZ-Fotograf Simon Tanner im Freilichtmuseum Ballenberg arrangiert und aufgenommen hat.
Normal zu sein gilt als Lebensziel, und zum Mainstream zu gehören, ist kein Schande. «Neo-Konventionalismus» ist der Megatrend in der Generation Y. Haben junge Menschen keine grossen Träume mehr?
Sambias Wildparks sind eine wichtige Devisenquelle für das Land. Aber auch Wilderer sind dort unterwegs. Man versucht, die Tiere vor ihnen zu schützen - damit sie von Hobbyjägern erlegt werden können.
Während bei uns die nahenden Festtage zelebriert werden, leben Zehntausende Syrer unter prekären Bedingungen im Flüchtlingslager Zaatari. Auch sie haben ihre «Einkaufsmeile» – wie sieht es dort aus?
Der stolze Name der nahe Rio de Janeiro gelegenen Wohnüberbauung trügt: «Copacabana Palace» ist eine zerrüttete Spekulationsruine. Aber sie bietet zahlreichen bitterarmen Familien eine Unterkunft.
Roger Eberhard hat in Hilton-Hotels in aller Welt besucht und dort jeweils ein Standard-Zimmer fotografiert. Eine subtile Meditation über Normen und kleine Unterschiede in unserer globalisierten Welt.
Wenn der kleine Bora seinem Papa partout nicht zum Geburtstag gratulieren wollte, war das ein Aufstand gegen die Realität, die per Agenda zudringlich wurde. Die Freiheit wartete unter der Bettdecke.
In unserer Rituale-Serie berichtet Marleen Stoessel von einem knackigen Typen, der seine Qualitäten grosszügig dem anderen einverleibt – einem Lebensbegleiter auch ohne förmliche Ehe.
Für den israelischen Schriftsteller Nir Baram gibt es nur einen Weg, um in die eigenen literarischen Welten zu gelangen: Er muss sich von Musik tragen lassen.
Die Leinwand-Legende Kirk Douglas feiert am 9. Dezember den hundertsten Geburtstag. Der Schauspieler war in unzähligen Western- und Abenteuerfilmen zu sehen, wo er meist den harten Kerl spielte.
Am 10. Dezember würde der Schauspieler Ruedi Walter 100 Jahre alt. Als lustiger Bauer Heiri in der «Kleinen Niederdorfoper» wurde er landesweit bekannt. Er war aber auch im Kabarett und in ernsteren Rollen erfolgreich.
Nachdem die Sprache des Minimalismus jahrelang den Schweizer Architekturdiskurs prägte, wartet die hiesige Szene heute mit einer Vielzahl baukünstlerischer Äusserungen auf.
Anfang der siebziger Jahre entstand Mummenschanz. Eine völlig neue Art von Bewegungstheater. Die Gruppe wurde zu einem der weltweit bekanntesten Schweizer Kulturexporte. Nun ist Mummenschanz wieder da. In zweiter Generation.
Patti Smith vergass in Stockholm Bob Dylans Text, und alle liebten sie.
Der Streamingdienst soll bitte keine «weltweiten Nutzer-Studien» mehr veröffentlichen.
Roman Polanski, Woody Allen, Bernardo Bertolucci – immer mehr Grossmeister des Kinos geraten unter Missbrauchverdacht. Müssen wir die Filmgeschichte neu schreiben?
«Gotthard» ist die teuerste Schweizer Filmproduktion. Zu Beginn muss wüst herumkonstruiert werden.
Im Buch «Krise der Freiheit» analysiert der Schweizer Philosoph Michael Rüegg aktuelle politische Radikalisierungen im Westen.
Das war die letzte Ausgabe von «Giacobbo/Müller». Mit Doris Leuthard und einem Furzkissen.
Die Schweizer Slam-Poetin war für die «heute-show» des ZDF am Parteitag der CDU. Das TV-Publikum ist begeistert.
Der Berliner «Tatort» machte viel Stress – und einen Kommissar zum Helden.
Gleich fünf der heiss begehrten Trophäen gingen an die deutsche Tragikomödie. Aber auch die Schweiz ging nicht leer aus.
Literaturnobelpreisträger Bob Dylan ist bei der Preisverleihung in Stockholm in Abwesenheit gefeiert worden. Sichtlich nervös sang Patti Smith bei der Feier einen seiner Songs.
Schauspielerin Geraldine Chaplin hat ihren Vater Charlie als Genie verehrt. Bei einem Besuch in der Villa der Familie werden Erinnerungen wach.
Heute wird der Nobelpreis für Literatur an einen Geist verliehen.
Der SRF-«DOK» über die Hüslischweiz war entlarvend.
Güzin Kar über das Outsourcen des Bösen.