Der gegenwärtige Umbau der in die Jahre gekommenen Wiener Opernpassage zeigt es deutlich, egal, ob unter- oder oberirdisch: Die Opernkreuzung ist ein neuralgischer Ort, mitten im Herzen der Donaustadt, hochfrequent und aufgeladen mit einer besonderen Geschichte.
Der Schriftsteller und Arzt Arthur Schnitzler (1862–1931) hat nicht nur die moralisch marode höhere Gesellschaft des Wiener Fin de Siècle scharf beobachtet, er hat auch über sein eigenes Seelenleben minuziös Protokoll geführt. Vor kurzem und mit erstaunlicher Verspätung ist sein Traumtagebuch erschienen.
An der arabischen Welt interessierte Leser sind in der Regel dankbar für die Einblicke in die fremde Kultur, welche übersetzte Romane vermitteln. Dabei bleibt aber allzu oft die literarische Qualität auf der Strecke.
Architektur entwerfen ist ein langwieriger, aber auch sehr individueller Prozess. Diesen illustriert das Innsbrucker Architekturzentrum «aut» derzeit anhand von Álvaro Sizas Skizzen und Modellen.
Kazuyo Sejima zählt zu den bedeutendsten zeitgenössischen Architekten. Sie gewann 2010 als erste Japanerin zusammen mit ihrem Kollegen Ryue Nishizawa den Pritzker-Architekturpreis. Im selben Jahr wurde sie als Direktorin der Architekturbiennale in Venedig berufen. Mit Kazuyo Sejima sprach Viktoria Eschbach-Szabo.
Als «Perle des Südens» wird Marrakesch gepriesen, der Besuch der Königsstadt am Fuss des Hohen Atlas ist ein Höhepunkt jeder Marokkoreise. Zunehmend aber droht Marrakesch seinem eigenen Ruhm und der Masslosigkeit ausländischer Spekulanten zum Opfer zu fallen.
Eine Ausstellung im Musée du Quai Branly in Paris bringt mit hundert Objekten die Geschichte der chinesischen Koch- und Tafelkultur zur Darstellung. «Les séductions du palais – Cuisiner et manger en Chine» ist eine lehrreiche, kunstvolle, aber auch etwas trockene Schau, der man mehr Anschaulichkeit und Würze wünschen würde.
Die Ausstellung «Rasterfahndung» im Stuttgarter Kunstmuseum mit Werken von fünfzig Künstlern aus drei Generationen lässt das Raster in der Kunst als eine allen Ordnungsprinzipien überlegene Struktur erscheinen.
Die Mathildenhöhe Darmstadt erweist dem Komponisten, Performer und Künstler John Cage eine opulente Reverenz zum 100. Geburtstag. Zugleich werden Vorläufer und Mitstreiter im Geiste in einer Schau geehrt, die mit 350 Exponaten systematisch und kurzweilig der Verbindung von Kunst und Musik nachgeht.
Als «Perle des Südens» wird Marrakesch gepriesen, der Besuch der Königsstadt am Fuss des Hohen Atlas ist ein Höhepunkt jeder Marokkoreise. Zunehmend aber droht Marrakesch seinem eigenen Ruhm und der Masslosigkeit ausländischer Spekulanten zum Opfer zu fallen.
Eine Ausstellung im Musée du Quai Branly in Paris bringt mit hundert Objekten die Geschichte der chinesischen Koch- und Tafelkultur zur Darstellung. «Les séductions du palais - Cuisiner et manger en Chine» ist eine lehrreiche, kunstvolle, aber auch etwas trockene Schau, der man mehr Anschaulichkeit und Würze wünschen würde.
Die Ausstellung «Rasterfahndung» im Stuttgarter Kunstmuseum mit Werken von fünfzig Künstlern aus drei Generationen lässt das Raster in der Kunst als eine allen Ordnungsprinzipien überlegene Struktur erscheinen.
Die Mathildenhöhe Darmstadt erweist dem Komponisten, Performer und Künstler John Cage eine opulente Reverenz zum 100. Geburtstag. Zugleich werden Vorläufer und Mitstreiter im Geiste in einer Schau geehrt, die mit 350 Exponaten systematisch und kurzweilig der Verbindung von Kunst und Musik nachgeht.
Pause. Lärm vom Schulhof, Geschrei, Gejohle, Gelächter. Die älteren Buben keilen schon wieder - und dies gleich am ersten Tag nach den Ferien! Thomas, hört man, hat es Frank heimgezahlt, dass er einst hochkantig aus dessen Gang flog, weil er ihm den Führungsanspruch streitig machte.
2011 wurde der deutsche Übersetzer Werner Schmitz mit dem angesehenen Rowohlt-Übersetzerpreis geehrt. Neben bekannten Autoren wie Philip Roth, John Le Carré, Paul Auster, Martin Amis hat Schmitz seine Kunst auch in den Dienst Hemingways gestellt. Darüber unterhielt er sich mit Sven Ahnert.
Neben der Bibel wurde in Israel häufig auch die Archäologie zur Untermauerung der eigenen Ansprüche auf das Heilige Land beigezogen; die arabisch-islamische Vergangenheit Palästinas blieb dabei weitgehend ausgeblendet. Nun fordern Historiker einen Perspektivwechsel.
Auch Schweizer Musiker müssen sich unter dem Druck der im Internet herrschenden Gratismentalität anpassen und Eigeninitiative entwickeln. Ihre Situation unterscheidet sich in mancher Hinsicht von der ihrer ausländischen Kollegen.
Wer die einschlägigen Umsatztabellen zum polnischen Verlagswesen zur Hand nimmt, wird den Czarne-Verlag darin nicht finden. Dennoch ist das kleine Haus mit Fokus Mitteleuropa ein Leuchtturm im Kulturleben Polens. Geführt wird es vom Starautor Andrzej Stasiuk und von seiner Frau Monika Sznajderman.
Wovon träumt ein Minister? Drei, vier maskierte Figuren, schwarz verkleidet wie in Stanley Kubricks «Eyes Wide Shut», installieren Tisch und Stühle auf dem Parkettboden eines Pariser Palais; eine nackte Frau stürzt sich in den Rachen eines Krokodils.
Wer die internationale Wettbewerbszene junger Musiker beobachtet, dem wird der Ansturm aus Japan, China und Korea auffallen. Die bürgerliche Oberschicht dieser Länder findet in der Klassik einen Ausdruck standesgemässer Repräsentation. Der Ehrgeiz, sich mit der europäischen Konkurrenz zu messen, ist gross.
1890 geboren und 1935 durch Selbstmord gestorben, zählte Kurt Tucholsky früh zu den wichtigen politischen Autoren Deutschlands, ehe er nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten aus Verzweiflung verstummte. In seiner Biografie zeichnet Rolf Hosfeld Tucholsky in der Nachfolge Heinrich Heines als intellektuellen Solitär der Weimarer Republik.
Mit diversen Aktivitäten feiert das Dorf Amden über dem Walensee die Ankunft des Künstlers Otto Meyer-Amden vor 100 Jahren. Die Projekte lassen sein Schaffen erstmals in der landschaftlichen Umgebung von Amden erleben, machen aber auch deutlich, dass sich der Künstler und die lokale Bevölkerung fremd blieben.
Tanz und Performance - darauf legt der Musiker Heiner Goebbels die Akzente bei der ersten von ihm verantworteten Ausgabe des frühherbstlichen Festivals im Ruhrgebiet. Wieso, das kann er erklären.
Fassungslos ist man, lange schon bevor man diesen Roman zu Ende gelesen hat. Eigentlich schon von der ersten Seite an. Noch nicht einmal Reinhard Jirgl - immerhin ein Spezialist für schwärzeste Tragödien und düsterste Szenarien - vermochte in seinen Romanen so viel Ausweglosigkeit und so viel deprimierende Trostlosigkeit auszubreiten oder ein so jämmerlich zum Himmel schreiendes, aber eigentlich traurig sprachloses Unglück darzustellen.
Demokratie ist die Lebensform, in der Selbstbestimmung - rechtlich geschützt - möglich ist. Wer von der Krise der Demokratie redet, sollte ihre welthistorischen Erfolge nicht verschweigen.
Den Tarif möglicher Gewalt, der in Zeiten geschichtlicher Krisen auf dem Balkan durchgegeben wird, kann der von Zagreb her kommende Reisende in der Gedenkstätte des Konzentrationslagers Jasenovac nahe der bosnischen Grenze ermessen.
Besonders schwierig sind diejenigen Bücher zu besprechen, aus denen man seitenweise zitieren könnte. Thomas Stangls Essay-Sammlung «Reisen und Gespenster» ist so ein Fall: Viele seiner Sätze über das Schreiben, über Musik, bestimmte Orte, wichtige Autoren und die Literatur an und für sich sind so formvollendet, dass man sie lieber ausgiebig wörtlich wiedergeben würde, anstatt lang zu paraphrasieren, einzuordnen oder zu erklären.
Die Sanierung wichtiger Bauten der Moderne ist eine komplexe Aufgabe. Dies zeigt sich beispielhaft an der in die Jahre gekommenen Siedlung Halen bei Bern, die für die Architekturentwicklung und den Siedlungsbau der Nachkriegszeit in der Schweiz bahnbrechend war.
In einer Serie von gemeinsamen Produktionen haben burundische Radios die stürmische jüngere Vergangenheit des Landes beleuchtet. Bei der Eroberung des nötigen medialen Freiraums war Zivilcourage gefragt.