Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass ist am Montag in eine Hamburger Klinik gebracht worden. Eine Sprecherin seines Büros sagte am Abend: «Frau Grass hat heute ihren Mann zu einer lange geplanten Untersuchung in ein Hamburger Spital gefahren. Wir nehmen an, dass er in den nächsten Tagen wieder zu Hause sein wird.»
Die US-Zeitung «The Philadelphia Inquirer» wird in diesem Jahr mit dem renommierten Pulitzer-Preis in der Hauptkategorie «Public Service» ausgezeichnet. Das gab die Columbia-Universität am Montagnachmittag in New York bekannt.
Londons neuster Wolkenkratzer, das derzeit höchste Gebäude Westeuropas, hat eine steinige Baugeschichte hinter sich und provoziert geteilte Meinungen. Doch der «Shard» ist erst der Anfang: In der City sind weitere Giganten im Bau, die die Skyline der Stadt verändern werden.
Selbstbewusst blicken die Polen heute in die Welt. Sie haben entscheidend zum Ende des Sowjetimperiums beigetragen, werden als europäische Mittelmacht respektiert und sind von der Finanzkrise verschont worden. Kein Wunder, sucht man in der eigenen meist leidvollen Geschichte nach Heldenepisoden.
Eine Fremde, ja. Aber unbegreiflich? Radikal ist diese Medea, unerbittlich und unbeugsam. Aber so, wie sie sich da hoch oben auf einem Podest gegen die grauschwarze Wand stemmt, wie sie die Hände verkrampft und spricht, als hätte jeder Satz Messerform, als wären die Worte nicht aus Silben, sondern Pfeilen gemacht, wie sie die Haare wirft und den Mantel schleudert, wie sie brüllt und ächzt und schreit gleich zu Beginn, als gebäre sie, weiss man sofort: Lediglich ein Leidenschaftsbündel, zusammengehalten von wilder, «barbarischer» Irrationalität, ist diese Frau nicht.
In der Nacht vom 14. auf den 15. April 1912 ging das damals grösste Schiff der Welt im Eismeer des nordatlantischen Ozeans unter. Es war, wie noch immer jedes Kind bald einmal lernt, auf den Namen «Titanic» getauft.
Edmond Jabès war buchstabengläubig: ein Sprachdenker, der auf der Wortoberfläche - im Klangraum der Poesie - spekulative Erkenntnis suchte und fand. Eine Erinnerung an den vor hundert Jahren geborenen Dichter und Philosophen.
In einer grossen Ausstellung präsentiert die Stuttgarter Staatsgalerie Werke des 2011 verstorbenen amerikanischen Künstlers Cy Twombly auf gleicher Ebene mit Malerei aus den späteren Schaffensjahren von Turner und Monet.
Erstmals seit ihrem Tod ist eine kleine, aber feine Ausstellung mit Werken von Albert und Melanie Rüegg zu sehen. Ausser für ihre künstlerische Tätigkeit sind die beiden als Gründer einer Stiftung bekannt, die kulturelle Institutionen unterstützt.
Seit der «Dällebach Kari»-Stoff in Musical und Film Wiederauferstehung feiert, ist auch er wieder in aller Munde: Walo Lüönd, der den Kari bereits 1970 spielte.
Vor vier Jahren wurde das Ölgemälde «Knabe mit der roten Weste» des französischen Malers Paul Cézanne aus der Sammlung E. G. Bührle bei einem Raubüberfall entwendet. Jetzt ist das Bild in Belgrad aufgespürt worden. Vermisst bleibt ein Gemälde von Edgar Degas.
Allgegenwärtig ist derzeit in Rom die Werbung für die Ausstellung «Lux in arcana». Selbst die Bildschirme in den U-Bahn-Stationen versprechen, es werde «Licht ins Geheime» gebracht in dieser Schau mit dem Untertitel «Das Geheimarchiv des Vatikans enthüllt sich».
Bekannt geworden ist der 1959 in Schanghai geborene chinesische Schriftsteller und Dissident Bei Ling durchseine einsamen Protestauftritte an der Frankfurter Buchmesse, durch die sich die Machthaber in Peking provoziert fühlten. Jetzt hat Bei Ling seine Autobiografie «Ausgewiesen» publiziert.
Bitterfeld steht für vieles: für die sozialistische Idee der Verbindung von Kunst und Arbeit, für die Zerstörung der Umwelt zum Zwecke der industriellen Produktion, schliesslich für Zukunftshoffnungen im Zeichen der Solarenergie. Monika Maron schrieb dazu das literarische Drehbuch, an das sich die Wirklichkeit nicht hielt.
Lange Nächte sind inflationär - ob im Museum, im Kino oder im Konzertsaal. Nie scheint das Publikum mehr Lust auf Kultur zu verspüren als nachts. Deshalb nutzen nun auch die Zürcher Innenstadt-Galerien den Abend für eine Promotion.
Der Geschäftsführer des Hamburger Thalia-Theaters muss den Gürtel enger schnallen: Für die kommende Spielsaison bewertet er die wirtschaftliche Situation als «prekär». Auch fürchtet er die Konkurrenz des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg.
Der deutsche Schriftsteller Günter Grass und der israelische Innenminister Eli Yishai haben nachgelegt: Beide heizten ihren Streit am Donnerstag mit scharfen Worten weiter an – nicht ohne in Nebensätzen Versöhnlichkeit vorzugeben.
1912 wurde Delhi aus der damaligen Provinz Pandschab ausgegliedert und formell zur imperialen Kapitale Britisch-Indiens erklärt. Eine halbe Generation vor dem Ende ihrer Herrschaft über Indien stellten sich die Briten damit in die Nachfolge der Mogulkaiser.
Der Schreibtisch von Wallace Stevens im Büro der grossen amerikanischen Versicherungsgesellschaft Hartford Accident and Indemnity Company bestand «aus Mahagoni oder einem anderen dunklen polierten Holz, und nichts stand darauf - kein Stift steckte schräg in einer Marmorplatte».
Die französische Filmkritik hat immer wieder gerne - vielleicht mit einem leicht entschuldigenden Unterton - darauf hingewiesen, dass das Werk von Frankreichs donnerndstem Filmemacher von starken Frauenfiguren bevölkert sei, die sich, zumindest von «Nikita» bis «Jeanne d'Arc», wie Punkte am Firmament zum Sternbild des weiblichen Blockbusters verbinden liessen.
Internationale Empörung wegen umstrittenen Israel-Gedichts
Die Kategorie «Fiction» erstmals ohne Preisträger
Renzo Pianos «Glasscherbe» setzt einen umstrittenen Akzent in Londons Skyline
Die Populärkultur feiert in Polen die Helden von 1920 und schürt antirussische Vorurteile
Die Tragödie der Freiheit: Michael Thalheimer hat am Schauspiel Frankfurt «Medea» inszeniert
«Turner, Monet, Twombly – Later Paintings» – eine Ausstellung in der Staatsgalerie Stuttgart
Vor hundert Jahren wurde der Denker und Dichter Edmond Jabès geboren
Die Plastikerin Melanie Rüegg-Leuthold und der Maler Albert Rüegg
Im Osten Deutschlands geht mit dem Zusammenbruch der Solarindustrie auch die Hoffnung auf eine lichtere Zukunft verloren
Die Zürcher Galerien links der Limmat laden heute Freitag zur Langen Nacht
Umtriebig und unerschrocken – der chinesische Dissident Bei Ling hat seine Autobiografie veröffentlicht
Dokumente aus dem «Geheimarchiv» des Vatikans ausgestellt
Gestohlenes «Symbolbild» der Sammlung Bührle in Belgrad aufgespürt
Vor hundert Jahren wurde Delhi Indiens Hauptstadt
Der amerikanische Lyriker Wallace Stevens in einer gelungenen Auswahl auf Deutsch
«The Lady» – Luc Bessons Annäherung an die burmesische Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi
Florenz sucht nach Leonardos «Schlacht von Anghiari»
Cate Blanchett leitet in Sydney zusammen mit ihrem Ehemann ein Theater, wo sie auch spielt
Das neue Niederländische Filminstitut der Wiener Architekten Delugan amp; Meissl in Amsterdam