Die EU-Kommission hat nach langem Streit grünes Licht für die Auszahlung der Corona-Hilfsgelder an Polen gegeben. Die Unzufriedenheit in Brüssel ist gross, derweil sich die Regierung in Warschau in ihrem Kurs bestätigt sieht. Bis das Geld fliesst, müssen aber noch Bedingungen erfüllt werden.
In einem riskanten Kuhhandel gibt Brüssel die Corona-Milliarden für Polen frei. Damit gewichtet die EU ihre Rolle als geopolitischer Akteur höher als jene der Hüterin von Rechtsstaatlichkeit.
Revisionismus, Drohgebärden, Abbruch der bilateralen Verhandlungen: Vom Bekenntnis der beiden Nato-Staaten, angesichts des Ukraine-Kriegs alte Feindschaften ruhen zu lassen, bleibt nichts übrig.
Vor dem Hintergrund des russischen Krieges gegen die Ukraine gibt Dänemark seinen Rechtsvorbehalt gegenüber der EU-Verteidigungspolitik auf. Zwei Drittel der Stimmbevölkerung sagten dazu Ja. Das Resultat ist ein politisches Zeichen; in der Praxis ändert sich für Kopenhagen indes nicht allzu viel.
Wegen des Ukraine-Krieges erlebt das umstrittene Fracking in den USA ein Comeback. Anwohner und Aktivisten berichten von Erdbeben und verseuchtem Wasser durch diese Form der Energiegewinnung, Arbeiter aus der Branche schwärmen dagegen von Öl als Dünger.
Während siebzig Jahren auf dem Thron hat Königin Elizabeth II. in Zeiten rasanten Wandels Stabilität gestiftet. Laut der Historikerin Ellie Woodacre musste sich die Queen in patriarchalen Strukturen bewähren, doch wirkte sie bereits als junge Frau als Identifikationsfigur. Sie konnte sich auf eine Tradition grosser englischer Königinnen stützen.
Die EU sucht fieberhaft nach Wegen, um ukrainisches Getreide trotz der russischen Seeblockade ausser Landes zu bringen. Unterdessen dreht Putin den Spiess um, indem er die drohende Hungersnot als Folge westlicher Sanktionen darstellt.
Der chinesische Aussenminister Wang Yi besucht acht Länder im Südpazifik und schliesst ein bilaterales Abkommen nach dem anderen ab. Das forsche Vorgehen Pekings weckt in Australien und bei einzelnen der Inselnationen Ängste.
Wegen des Kriegs in der Ukraine wurden viele Haustiere zurückgelassen. Ein Zufluchtsort ist der Zoo in der Hafenstadt Odessa.
Die französischen Sprachwächter warnen vor einer explosionsartigen Verwendung von Anglizismen durch Unternehmen und den Staat. Diese würden die soziale Spaltung der Gesellschaft riskieren.
Anstatt als Uno-Menschenrechtskommissarin die systematische Unterdrückung der muslimischen Minderheiten in China zu kritisieren, wird Bachelet von Staatschef Xi Jinping instrumentalisiert.
Ursula von der Leyen reist am Donnerstag nach Warschau. Im Gepäck hat sie die Freigabe für 35 Milliarden Euro, die Polen aus dem EU-Aufbaufonds erhalten soll. Kritiker bemängeln, dass sich die Präsidentin der EU-Kommission mit zu wenig Zugeständnissen bei der Rechtsstaatlichkeit zufriedengibt.
Nach einigem Zögern hat sich Präsident Joe Biden entschieden: Um die russische Offensive zu stoppen, erhält die Ukraine moderne und weitreichende Raketenwerfer. Kiew musste Washington versprechen, damit keine Ziele in Russland anzugreifen.
Die russische Armee rückt in Sewerodonezk ein. Die Ukraine zieht ihre Truppen zurück. Dies eröffnet die Chance für verstärkte Gegenangriffe, um Schlüsselgelände wieder in Besitz zu nehmen.
Der Krieg in der Stadt ist besonders mörderisch. Das zeigt sich auch bei der Eroberung von Kiew durch die deutsche Wehrmacht. Sie gelang erst im zweiten Anlauf und wurde von Kriegsverbrechen begleitet.
Männerfreundschaften gehörten immer schon ins politische Repertoire von Putin. Er war darin gewiefter als die meisten seiner Freunde.
Mysteriöse Probleme mit wichtigen Tiefseekabeln und die Jacht eines früheren KGB-Offiziers im Hafen von Narvik just zum Zeitpunkt eines Nato-Manövers: Warnende Stimmen, die Russland hybrider Methoden der Aufklärung bezichtigen, gewinnen in Norwegen an Gewicht.
Einige europäische Staaten berufen sich im Ukraine-Krieg auf ihre Neutralität. Waffenlieferungen sind zumeist tabu. Doch Daten zeigen: Die neutralen Staaten geizen auch mit Krediten oder humanitärer Hilfe an die Ukraine.
Der Soziologe Erwan Lecœur erklärt im Interview, warum Emmanuel Macrons zweite Amtszeit ungemütlich werden dürfte und weshalb Frankreichs Grüne aus den Sorgen um den Klimawandel kein politisches Kapital schlagen konnten.
Der Amtsinhaber hat sich gegen die Nationalistin Le Pen durchgesetzt, aber Frankreich ist politisch auseinandergedriftet. Nun muss er die Lehren daraus ziehen. Und es ernst meinen.
In der Regel beschaffen die Franzosen ihrem Präsidenten eine Parlamentsmehrheit, damit er seine Politik umsetzen kann. Doch nun sind Macrons Gegner wild entschlossen, ebendies im Juni zu verhindern. Sie setzen dabei auf unterschiedliche Wege.
Ihr starkes Abschneiden in der Stichwahl zeigt den Erfolg, aber auch die Grenzen ihrer Strategie der «Entdiabolisierung». Für grosse Teile der Wählerschaft bleibt die Rechtsnationalistin eine Gefahr für den sozialen Zusammenhalt und damit unwählbar.
Mit der Ankündigung einer Friedensmission nach Moskau irritiert Matteo Salvini Freund und Feind. Ministerpräsident Mario Draghi scheint zunehmend genervt über die Russland-Freunde in seiner Regierung.
Vorbehalt verteidigen oder Verteidigung ohne Vorbehalt? Dänemark entscheidet bei einer Volksabstimmung darüber, ob es eine vor langer Zeit ausgehandelte Sonderregelung in Verteidigungsfragen loswerden will. Umfragen deuten in eine bestimmte Richtung.
In der Nacht auf Dienstag hat der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban nach Zugeständnissen eingelenkt. Er kann vorerst weiter russisches Erdöl über die Druschba-Pipeline beziehen. Damit ist die Einheit der EU gerettet – für den Moment.
Die Pionierorganisation führte nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ein belächeltes Nischendasein. Nun will Russlands Führung im Kreml die Pioniere wiederbeleben – im «richtigen patriotischen Geist».
Am Wochenende hat das Landeskonzil der Kirche die Unabhängigkeit erklärt und sich damit stark vom Moskauer Patriarchat distanziert. Bereits zerrieben durch den Angriffskrieg des östlichen Nachbars, droht sie nun vollends zwischen Stuhl und Bank zu fallen.
Nach dem Massaker in Texas hat der kanadische Premierminister Trudeau eine massive Einschränkung beim Verkauf von Handfeuerwaffen angekündigt. Im Gegensatz zu den USA haben die Restriktionen eine gute Chance, vom Parlament angenommen zu werden.
Trotz der angespannten Lage in der Ukraine schicken die USA gleich zwei neue Oberbefehlshaber für ihre Truppen in Europa und Afrika nach Stuttgart. Mit Michael Langley erhalten die Marines ihren ersten nichtweissen Viersternegeneral.
Nach Bankrott und Zerfall ist es Detroit gelungen, sich als Hotspot für Kunst, Gastronomie, Tourismus und Startups neu zu erfinden. Manche betrachten die einstige «Motor City» inzwischen als die aufregendste Stadt der USA.
Fast zehn Jahre nach dem blutigen Amoklauf an der Sandy-Hook-Schule zwingen die Opferfamilien die Firma Remington zu einer hohen Schadenersatzzahlung. Der aussergerichtliche Vergleich hat Signalwirkung.
Ein böser Mann mit einer Waffe kann nur von einem guten Mann mit einer Waffe gestoppt werden, lautet das Mantra der amerikanischen Waffenlobby. Beim Schulmassaker in Uvalde stellte die Polizei den Amokläufer jedoch erst nach über einer Stunde.
Explodierende Preise, fehlendes Getreide und hohe Schulden: Kaum ein Land treffen die Folgen des Ukraine-Krieges so hart wie Ägypten. Nun versucht Präsident Sisi, mit dem Verkauf von Staatseigentum Geld in die Kassen zu spülen. Doch die Probleme liegen tiefer.
Der Krieg in Tigray findet abseits der Weltöffentlichkeit statt. Die Region im Norden von Äthiopien ist seit Monaten von der Aussenwelt abgeschnitten. Drei Betroffene erzählen von der dramatischen Situation.
Mit Gesundheitspolitik hat der Widerstand der äthiopischen Regierung nichts zu tun. Sondern mit Tedros’ Verbindungen zu den Rebellen in Tigray.
In der Nähe der Stadt Bethlehem im besetzten Westjordanland ist ein 15-Jähriger von einer Kugel in den Nacken getroffen worden. Laut palästinensischen Angaben wurde er bei Zusammenstössen mit israelischen Soldaten getötet.
Vor sechzig Jahren endete der Algerienkrieg. Hunderttausende sind in den Wochen nach Kriegsende aus dem Land geflohen, weil sie um ihre Zukunft und ihr Leben fürchteten. Ein Gespräch mit vier von ihnen über den Krieg, den Neuanfang in Frankreich und Heimat.
Eine Reihe neuer und erfahrener Labor-Politiker wurde offiziell als Teil des ersten Ministeriums des Premierministers vereidigt, wobei eine Reihe von geschichtsträchtigen Ernennungen stattfand.
Vor allem die Menschen am unteren Ende der sozialen Leiter leiden an den Folgen der strikten chinesischen Pandemiekontrolle. Ein Besuch auf einer Börse für Tagelöhner am Stadtrand von Peking.
Nicht nur Schanghai, auch Peking lockert die Corona-Massnahmen. Nach dem Stillstand scheint in China nun der Neustart zu beginnen.
Die Absetzung von Premierminister Imran Khan hat die politische Situation in Pakistan nicht entspannt. Im Gegenteil.
Bei ihrem Besuch der Provinz Xinjiang zeigten die Behörden Michelle Bachelet auch ein ehemaliges Umerziehungslager und ein Gefängnis. Die systematische Unterdrückung der muslimischen Minderheit in der Region prangerte sie nicht an, und auch sonst hielt sie sich mit Kritik zurück.
Der Krieg in der Ukraine und seine Fluchtwelle rücken die Nachbarrepublik Moldau in den Blick der westlichen Öffentlichkeit. Doch hier weiss man wenig von der reichen und tragischen Geschichte dieser historischen Landschaft.
Im Westen ist bis heute wenig bekannt über das Schicksal der über 200 000 vietnamesischen Kriegsgefangenen, die den Amerikanern und ihren Verbündeten in die Hände fielen. Viele wurden Opfer der zunehmenden Brutalisierung des Vietnamkriegs.
Eisige Kälte, kaum zu essen, Angst vor den Kommunisten: Die Besatzungspolitik der Briten und Amerikaner nach dem Zweiten Weltkrieg ist gescheitert. Doch dann kommt Herbert Hoover.
Was im Untergrund wuchs, drängt an die Öffentlichkeit: Unterstützt von Russland werden nationalistische und religiöse Bewegungen stärker. Sie berufen sich auf den Faschismus der Zwischenkriegszeit.
Das Platin-Jubiläum der Königin lockte Zehntausende auf die Strassen Londons. Auf den Besuch aus den USA warteten viele gespannt – doch Harry und Meghan bekamen sie nicht zu sehen.
Warum Ungarn den russischen Patriarchen Kyrill von der Sanktionsliste tilgen liess – und so den Rest der EU vorführt.
Seit anderthalb Jahren gilt in Libyen ein Waffenstillstand. Doch nach Russlands Angriff auf die Ukraine droht Afrikas ölreichstem Land wieder ein Stellvertreterkrieg.
Der Erdrutschsieg fürs Ja zur gemeinsamen EU-Verteidigungspolitik ist historisch. Anderswo fehlt es den Dänen noch an europäischem Gemeinsinn.
Russland führt Krieg gegen die Ukraine. Wir berichten laufend.
Die ukrainische Armee bekommt von den USA moderne Raketensysteme. Können die neuen Waffen die russischen Angreifer aufhalten? Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Die Antimonarchisten hoffen, dass die Jubiläumsfestivitäten nicht nur der elisabethanischen Ära ein grandioses Ende setzen – sondern der ganzen Institution.
Mit grosser Verzögerung gibt die EU-Kommission grünes Licht für die Unterstützung aus dem Corona-Wiederaufbaufonds für Polen.
Die Ukraine führt eine Gegenoffensive in der weitgehend von Russland eroberten Region Cherson.
Ein wichtiger Berater und Weggefährte des russischen Präsidenten ist zurückgetreten. Und er ist nicht der erste.
Die USA liefern nun noch mächtigere Raketensysteme in die Ukraine. Gleichzeitig redet der Präsident wieder über Verhandlungen für ein Ende des Kriegs.